Stellenwert der Immunzytologie bei der Auswertung der Bürstenbioptate

Die orale Bürstenzytologie ist eine neue Methode zur Überwachung von oralen Leukoplakien, Erythroplakien und verwandter Läsionen und zum Aufdecken früher Stadien Oraler Plattenepithelkarzinome mit einer günstigen Prognose. Wie andere Zusatzmethoden kann die immunzytochemische Darstellung von extrazellulären Matrixproteinen, wie Laminin-5, im bürstenzytologischen Präparat die Sensitivität zur Aufdeckung atypischer Zellen auf 93% und die Spezifität auf 100% erhöhen. Die de novo Expression von Laminin-5 ist strikt mit der Migration von Plattenepithelzellen und folglich mit dem Erwerb des invasiven Phänotyps verknüpft. Eine Assoziation zur Proliferation oder zellulären Stress besteht nicht, so dass Laminin-5 ein sehr spezifischer Marker für den invasiven Phänotyp ist. Die Immunzytochemie gilt als Standardverfahren in histo- und zytopatholgischen Laboren, ist akzeptiert, reproduzierbar und preisgünstig verfügbar.

Die orale Bürstenzytologie verbessert nicht nur die Diagnostik oraler Präkursorläsionen sondern auch die der hyperplastischen Candiasis, die durch weite Verbreitung von kortikoidhaltigen Inhaltionsspray und des Diabetes mellitus an Bedeutung gewinnt.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 16:00-16:20 Uhr
Ort: CC, Illusion 1+2
Ebene/Etage: C3
Prof. Dr. Hartwig Kosmehl

Prof. Dr. Hartwig Kosmehl 
 
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