Arterielle Gefäßsteifigkeit: Was bringt die Messung für Prognose und Therapie?

Parodontitis ist eine Erkrankung, die über Zahn und Gingiva hinausgeht; dies besagt zumindest die Systemtheorie. Und tatsächlich sind verschiedene systemische Effekte dieser Entzündung der Mundhöhle nachweisbar. So konnte ein Zusammenhang von Parodontitis und dem frühzeitigen Auftreten von koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall aufgezeigt werden. Pathophysiologisch tiefergehend ist die Untersuchung der endothelialen Funktion bei Patienten mit Parodontitis, welche eine endotheliale Dysfunktion aufwiesen. Wenn man diese Pateinten parodontal behandelt, konnte sogar eine Verbesserung nicht nur auf Zahn- und Gingivaebene, sondern auch eine Verbesserung der Endothelfunktion erreicht werden!
Neuere Studien zur Gefäßforschung belegen, dass veränderte Endothelfunktion über reine "Forscherinteressen" hinausgeht, weil sie die Prognose des Patienten beeinflussen, also die harten Endpunkte Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod. Die dahinter stehende Theorie ist der Link von Endothel über den peripheren Gefäßwiderstand, erhöhter Pulswellenreflexion und Augmentation und schließlich Erhöhung des zentral-aortalen Blutdruckes, subsummiert unter der "Gefäßsteifigkeit". Und tatsächlich zeigen erste Untersuchungen der Gefäßsteifigkeit eine schlechtere Gefäßfunktion mit all ihren potenziell negativen Folgen für das parodontal erkrankte Individuum.
Diese Zusammenhänge von Zahngesundheit, Gefäßfunktion und prognostischer Bedeutung der Gefäßsteifigkeit zu beleuchten ist das Wesen dieses Vortrages.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 16:00-16:30 Uhr
Ort: Forum, Applaus
Ebene/Etage: 0
Dr. Johannes Baulmann

Dr. Johannes Baulmann 
 
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