Therapie und Rehabilitation von Bisphosphonatnekrosen

Seit der Erstbeschreibung der Bisphosphonat-assoziierten Kiefernekrosen (BP-ONJ) im Jahr 2003 sind viele Strategien entwickelt worden, die meist schmerzlos freiliegenden Knochenwunden wieder zu verschließen, bzw. Areale mit infizierten Knochennekrosen zur Ausheilung zu bringen.
Als problematisch stellte sich früh heraus, dass die BP-ONJ sehr resistent gegenüber bisher etablierter Therapiemaßnahmen, wie der offen Wundbehandlung, desinfizierende Spülungen, Antibiose oder kleinere Wundanfrischungen sind, und auf diese Weise weniger als die Hälfte der betroffenen Areale langfristig ausheilen.
Da die BP-ONJ aber stetig progredient sind und mit zunehmender Größe dramatische Komplikationen, wie Logenabszeße oder Frakturen entwickeln können, sollte das Therapieziel – soweit möglich – immer der Heilung der BP-ONJ sein.
In den letzten Jahren haben erste Studien gezeigt, wie mit einer vollständigen Nekroseresektion und speicheldichtem Wundverschluss annähernd alle infizierten Kiefernekrosen sicher und langfristig geheilt werden könne.
Bei den Operationen müssen allerdings Kieferdefekte in Kauf genommen werden, die mit der Größe der infizierten Kiefernekrose korrelieren. Um die Morbidität der Patienten möglicht gering zu halten, sollte es daher das Ziel aller Behandler sein, die Nekrosen frühzeitig zu erkennen und sicher zu behandeln; zumal auch die Zahl der Rezidive und Komplikationen eindeutig mit der Zahl der erfolglosen Therapieversuche ansteigt.
Neben der Prophylaxe und Früherkennung der BP-ONJ, spielt die zahnärztliche Behandlung auch in der dentalen Rehabilitation und der Rezidivprophylaxe eine zentrale Rolle. Dabei ist es entscheidend, den oft schwer geplagten Patienten einen passenden Zahnersatz zu ermöglichen und gleichzeitig Schleimhautläsionen/ Druckstellen zu vermeiden.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 12:15-12:30 Uhr
Ort: CC, Illusion 1+2
Ebene/Etage: C3
Dr. Marcus Heufelder

Dr. Marcus Heufelder 
 
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