Logo Deutscher Zahnärztetag Dr. med. dent. Gereon Schäfer (Aachen)

Dr. med. dent. Gereon Schäfer (Aachen)

Falldiskussion 3: Multiple Karies bei einem KfO-Patienten vor Beantragung einer KFO-Behandlung

 
Der Fallbericht
TS, ein 17-jähriger, gesetzlich versicherter junger Mann mit tadellosem Auftreten, stellt sich erstmals in der Gemeinschaftspraxis der Dres. K vor. Herr Dr. FK behandelt allgemeinzahnärztlich, seine Frau Dr. EK kieferorthopädisch.
Die Untersuchung von TS ergibt nicht nur einen kieferorthopädischen Behandlungsbedarf – weshalb sich der Patient mit einer Überweisung vorstellte – sondern zeigt auch Karies an ausnahmslos allen Molaren und Prämolaren an, z. T. tief und mit Substanzverlusten einhergehend. Zwei Zähne besitzen Füllungen, die offensichtlich ohne gründliche Exkavation der Karies gelegt wurden. Versiegelungen sind nicht vorhanden.
TS und seine Mutter versichern, dass er seit frühester Kindheit regelmäßig jedes halbe Jahr den Hauszahnarzt HH besucht habe. Er habe allerdings immer wieder Schmerzen gehabt. Die individualprophylaktischen Maßnahmen, die TS noch in derselben Sitzung demonstriert werden, sind TS vollkommen neu.
Dr. EK sieht in der Beantragung und der Durchführung der kieferorthopädischen Therapie mit MB-Apparatur des gesetzlich versicherten Patienten kein Problem. Sorgen machen ihr aber die zahlreichen unversorgten kariösen Defekte – um so mehr, als sie schon wiederholt mit insuffizienten Behandlungsmaßnahmen von HH konfrontiert worden ist. In einem Telefonat von Dr. EK mit HH bestätigt letzterer, dass TS seit Jahren regelmäßig bei ihm in Behandlung ist – zuletzt im Vormonat – und dass er keinen konservierenden Behandlungsbedarf diagnostiziert hat.
EK teilt dem Patienten ihre Diagnosen mit. Dann gerät sie ins Stocken:

Klärungsbedarf (Falldiskussion)
Wie soll sie sich – mit Blick auf die vorhandenen kariösen Defekte – verhalten?
 
 
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