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PD Dr. Ralf Schulze (Mainz)

Realistische Abbildungsgüte der DVT beim lebenden Patienten

 
Die dentale (digitale) Volumentomographie (DVT) findet derzeit einen rasanten Verbreitungs- und Anwendungszuwachs. Damit verbunden wird sie für jede denkbare klinische Anwendung verwendet. Dabei werden häufig die technischen Grundlagen nicht beachtet und somit die technisch mögliche Abbildungsqualität überschätzt oder auch Abbildungsfehler (Artefakte) fehlinterpretiert. Der Übersichtsvortrag spezifiziert die technisch wesentlichen Abbildungs-Parameter und die Abbildungsfehler.

Ortsauflösung (Modulations-Transferfunktion), Graustufenauflösung und Signal-Rauschabstand bilden drei wesentliche Parameter zur Beschreibung der Abbildungsgüte eines abbildenden Systems. Verwacklungen durch lange Umlaufzeiten reduzierten die Ortsauflösung beim lebenden Patienten. Streuung wirkt sich bei der DVT wegen der verwendeten Flächendekektoren erheblich negativer aus als beim Zeilendetektor-basierten CT. Vielfältige Artefakte entstehen durch stark vereinfachte mathematische Modellierung des physikalischen Meßvorganges.

Obwohl die DVT, sinnvoll eingesetzt, eine hervorragende Technik zur Darstellung im Hochkontrastbereich darstellt, werden im Zuge des gegenwärtigen Enthusiasmus ihre tatsächlichen Möglichkeiten häufig überschätzt. Softwareintegrierte sekundäre Bildbearbeitung ("Aufhübschung") vermittelt oft den Eindruck fehlerfreier Bilder, was jedoch aus technischer Sicht absolut nicht der Realität entspricht. Die Kenntniss dieser Tatsache und der Möglichkeiten des Systemes ist für die klinische Anwendung essentiell, um eine sinnvolle Anwendung der dosisintensiven DVT sinnvoll im Sinne des ALARA-Prinzipes zu gewährleisten.
 
 
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