Logo Deutscher Zahnärztetag PD Dr. Yango Pohl (Bonn)
PD Dr. Yango Pohl (Bonn)

Regeneration des Alveolarfortsatzes durch posttraumatische Transplantation

Freitag, 9. November 2012
Zeit: 11:30-12:00 Uhr
Ort: CC, Illusion
Ebene/Etage: C2

Meist als Folge von Zahnunfällen verursachen Zahnverluste, ankylosebedingtes Sistieren des alveolären Wachstums und Infektionen bzw. infektionsbedingte Resorptionen teils dramatische Knochen- und Weichgewebsdefizite am Alveolarfortsatz. Nach Abschluss des Wachstums sind dann vor Zahnersatzbehandlungen oft ausgesprochen aufwändige und komplexe Augmentationen erforderlich.

Nach Transplantation von Prämolaren und Milcheckzähnen wird regelmäßig eine Regeneration verlorener Gewebe beobachtet. Selbst eine vertikale Knochenneubildung von mehreren Millimetern ist nicht ungewöhnlich, eine (begrenzte) Regeneration der Gingiva ist ebenfalls möglich. Die Transplantate heilen zu hohem Prozentsatz funktionsgerecht ein, wenn die Wurzelbildung zum Transplantationszeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist. Die Überlebenserwartung der Transplantate übertrifft dann diejenige von Zahnersatzbehandlungen (Implantation, Brückenprothetik) deutlich. Daher fällt die Entscheidung zur Transplantation bei kieferorthopädischer Extraktionsindikation relativ leicht. Ohne diese Indikation sind Vor- und Nachteile (Donor-Dilemma) kritisch und einzelfallbezogen abzuwägen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen allen Disziplinen der Zahnmedizin ist Voraussetzung für die Behandlung.
 
 
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