Logo Deutscher Zahnärztetag PD Dr. Dr. Ralf Smeets (Hamburg)
PD Dr. Dr. Ralf Smeets (Hamburg)

Was können regenerative Materialien leisten – und was nicht?

Samstag, 10. November 2012
Zeit: 16:00-16:30 Uhr
Ort: CC, Illusion
Ebene/Etage: C2

In der heutigen Zeit halten regenerative Materialien immer mehr Einzug in der Medizin- bzw. Zahnmedizin. Sowohl in der Zahnmedizin für die Hart- und Weichgeweberegeneration (u.a. GBR-, bzw. GTR-Membranen, Schmelz Matrix Proteine, Knochenersatzmaterilaien) als auch für die Defektrekonstruktion nach Trauma oder Tumorresektion in der Oral- bzw. MKG-Chirurgie stellen neuartige Biomaterialien (u.a. individuell gefräste allogene Knochenblöcke, individuelle Schädelimplantate) eine mögliche Alternative zu avaskulären Knochentransplantaten oder mikrovaskulären Fibula-, Skapula- und/ oder Beckenkammtransplantaten. Nach wie vor sind diese Transplantate der Goldstandard. Nachteile dieser Technik sind u.a. die Entnahmemorbidität in der Spenderregion, die komplexen Operationen mit langen OP-Zeiten und langem Krankenhausaufenthalt und die daraus resultierenden gesundheitlichen und finanziellen Belastungen für die Patienten.

In dem Vortrag werden neuartige und bereits etablierte regenerative Materialien vorgestellt, die Ihren Einsatz in der Geweberegeneration finden. U.a. Biomaterialien auf textiler Basis (N-Fibroin-, PDLLA-, PGA- und PVDF-basiert), Keramiken (u.a. HA, ß-TCP und/oder Gemische) oder neuartige Mg-Scaffolds mittels Funkenerosion hergestellt.

Ebenfalls werden neuartige Oberflächenbeschichtungen der regenerativen Materialien (zur Optimierung der Zellnische) und die funktionelle Kopplung von Zytokinen (mittels drug delivery systemen oder Plasmiden), zwecks Erhöhung des regenerativen Potentials der Materialien, erläutert. Auch der Einsatz dieser Materialien im Tissue engineering oder zellbasierte Therapieansätze (u.a. mesenchymale/ embryonale Stammzellen oder Stammzellen aus der Zahnpulpa) werden vorgestellt.

In diesem Vortrag werden die aktuellen Biomaterialien, die im Augenblick in der Zahnmedizin/Medizin auf dem Markt sind, kritisch dargestellt und erfolgsversprechende, also mit realistischem klinischem Umsatzpotential versehene Entwicklungen erläutert. Insbesondere geht es um die Frage, wo wir heute stehen und welche Hürden noch zu nehmen sind.
 
 
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