Logo Deutscher Zahnärztetag Dr. Dirk Ziebolz
Samstag, 9. November 2013
Zeit: 15:10-15:30 Uhr
Ort: Forum, Konstant
Ebene/Etage: C

Wie die demografische Entwicklung zeigt, wird im Jahre 2050 nahezu jeder dritte Deutsche über 60 Jahre alt sein. Bereits heute zeigt die Mundgesundheitssituation von Senioren in Deutschland insgesamt einen erheblichen Verbesserungsbedarf auf. Besonders Pflegeheimbewohner sind zahnmedizinisch häufig schlecht versorgt. Eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität und ggf. Mangelernährung kann die Folge sein.
Des Weiteren ist neben dem stetigen Anstieg älterer Menschen in der Altersgruppe der 65-74-Jährigen und der Zunahme noch vorhandener eigener Zähne auch ein Anstieg der Prävalenz von mittelschweren bis schweren Parodontitiden festzustellen. Die steigende Anzahl eigener Zähne bedingt demnach eine Zunahme des parodontalen Behandlungsbedarfs und stellt eine Herausforderung an Prävention und Therapie dar. So sind neben allgemeinmedizinischen Grundkenntnissen und dem Verständnis für mögliche Auswirkungen allgemeiner gesundheitlicher Probleme auf die Mundgesundheit auch Kenntnisse über altersbedingte biologische und pathologische Veränderungen notwendig. Darüber hinaus ist in Abhängigkeit vom Alter, der Selbständig- und/oder Pflegebedürftigkeit sowie unter Berücksichtigung eines individuellen Optimums für den Patienten abzuwägen, in wieweit ein präventives oder ein "kuratives" Behandlungskonzept umgesetzt werden kann.
Unabhängig vom Alter können Patienten aller Altersgruppen erfolgreich zahnärztlich (parodontal/präventiv) behandelt werden. Die Nachhaltigkeit eines stabilen Therapieerfolgs sowie die Prävention von Neuerkrankungen hängen dabei in hohem Maße von regelmäßiger, bedarfsorientierter Nachsorge und einer guten Mundhygiene, ggf. unter Anwendung oraler Antiseptika, ab. Eine langfristige Stabilität ist aber hier nur in Kombination mit einem Präventionskonzept zu erwarten.
In diesem Vortrag sollen Möglichkeiten der häuslichen und professionellen Mundpflege im Rahmen einer gesamtheitlichen, individuellen, zahnärztlichen Therapie für Pflegebedürftige aufgezeigt und besprochen werden.

 
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