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Premiumpartner2011

119 Geistlich Biomaterials – Geweberegeneration Ausblick: Neue Trends beim Alveolenmanagement Die Ergebnisse der Studien und die intensiven Diskussionen rund um das Thema Zahnex- traktion haben in den letzten Jahren ein Umdenken bewirkt: Socket und Ridge Preservation sind in vielen Praxen heute Standardvorgehen, um den Gewebeverlust nach Extraktion zu minimieren, anschließende Eingriffe zu vereinfachen und das Therapiefenster zu verlängern. Allerdings lassen sich die Gewebeveränderungen heute immer noch nicht exakt voraussa- gen, auch wenn man weiß, dass dünne bukkale Knochenwände ein hohes Risiko für einen Abbau aufweisen. Deshalb empfehlen Experten, Alveolen prophylaktisch zu behandeln16. Ausnahme bilden Extraktionsalveolen mit akuten Entzündungen. Hier muss die Alveole erst 4 bis 6 Wochen ausheilen, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden können – und dann hat man mitunter bereits mit den Folgen der Geweberesorption zu kämpfen. Photodynamische Therapie Infektionen und Entzündungen sind ein häufiger Grund für Zahnextraktionen. Die Extrak- tionsalveolen konnten aber bisher nicht mit der Socket oder Ridge Preservation behandelt werden. Eine Lösung verspricht die antibakterielle photodynamische Therapie. Sie wird seit einigen Jahren bei der endodontischen Behandlung oder in der Therapie der Parodontitis eingesetzt. Dabei wird ein lichtaktivierbarer Farbstoff eingebracht, der an die Zellwände der Bakterien bindet oder in ihr Zellinneres eindringt. Der Farbstoff wird anschließend durch eine geeignete Lichtquelle aktiviert und zerstört die Bakterien selektiv. Als Lichtquelle werden meist sogenannte Low-Level-Laser verwendet, die Licht mit einer spezifisch auf den Farbstoff abgestimmten Wellenlänge emittieren. Torsten Conrad, Fachzahnarzt für Oralchirurgie mit einer Praxis in Bingen, ist einer der Ersten, der die Socket und Ridge Preservation in Kombination mit der Photodynamischen Therapie sogar in hochgradig infizierten Extraktionsalveolen anwendet (klinisches Fallbei- spiel: Abb. 16 bis 20): Der Zahn wird vorsichtig extrahiert und die Alveole so weit wie möglich kürettiert. Anschließend wird der Farbstoff eingebracht und nach einer Einwirkzeit mit dem Laser aktiviert. Die so behandelte Alveole wird mit Bio-Oss® Collagen versorgt. Eine zusätz- liche Antibiose wird normalerweise nicht durchgeführt. Bis zum Juni 2011 wurden in dieser [[Welcher? Bitte Literaturangabe.]] prospektiven Beobachtungsstudie 63 Alveolen behandelt. Komplikationen traten in keinem Fall auf und die Patienten konnten nach der vorbestimm- ten Einheilzeit wie geplant implantologisch oder prothetisch versorgt werden. Auch wenn die Ergebnisse sehr vielversprechend sind, müssen erst weitere wissenschaftliche Daten den Langzeiterfolg dieser Therapie nachweisen, bevor die Therapieform auf breiter Basis empfoh- len werden kann.

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