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Premiumpartner2011

23 Morita – bildgebende Diagnostik Generell hilft also die DVT-Diagnostik Defektmorphologien dreidimensional einzuschät- zen, um sich für eine geeignete Therapie zu entscheiden. So nimmt die geschätzte Wandig- keit tiefer Defekte Einfluss auf die Erfolgsaussicht einer bestimmten regenerativen Technik. Der chirurgische Eingriff ändert sich, je nachdem, ob der Defekt tief und einwandig ist oder einfach nur eine flache muldenförmige Morphologie von unter 3 Millimetern zeigt. Denn diese Defekte lassen sich gemäß der wissenschaftlichen Datenlage unter bestimmten Vor- aussetzungen häufig mit wesentlich günstigeren Therapiemethoden als durch die regene- rative Technik erfolgreich behandeln, solange die Restknochenhöhe mindestens 30 Prozent beträgt. In solchen Grenzfällen wäre es doch beruhigend, wenn der Zahn in jeder Dimension 30 Prozent Stabilität zeigt, bevor wir dem Patienten eine Versprechung im Rahmen der wis- senschaftlichen Daten machen. Das Hauptziel einer jeden Parodontitis-Therapie ist es doch eigentlich, die Taschen, sei es eine Zahnfleisch- oder eine Knochentasche, zu verkleinern, damit sauerstoffarme Milieus vermieden werden. Denn die krankheitsrelevanten Bakterien sind häufig anaerob, vertragen also keinen Sauerstoff. Je mehr wir also über die Ausmaße und die Lage einer Tasche valide erfahren, desto genauer können wir die Therapie darauf ausrichten, diese erkrankten Strukturen so umzugestalten, dass die Bakterien einen höhe- ren Sauerstoffanteil vorfinden, sich somit weniger schnell vermehren und die individuelle Mundhygiene einen besseren Zugang findet. Weniger Bakterien bedeuten auch, dass der Körper weniger heftig mit seiner Immunabwehr reagiert, was positiv zu bewerten ist, denn der Körper selbst vollzieht den Knochenabbau, nicht die Bakterien. Mithilfe der DVT-Diag- nostik kann sich nun der Parodontologe ein genaueres Bild von den Taschen machen und ist nicht mehr ausschließlich auf die Messwerte der Taschenbefunde, die mittels einer Sonde und eines herkömmlichen Zahnfilms ermittelt wurden, angewiesen. Denn zu den Interpre- tationsfehlern herkömmlicher Röntgenbilder kommen an dieser Stelle auch noch Messfehler von rund 2 mm, die beim Aufnehmen der klinischen Taschentiefen mit der eigenen Hand entstehen können und dadurch natürlich die Behandlungsentscheidung erheblich beein- flussen. Hier könnte beispielsweise eine reale Taschentiefe von 4 Millimetern durch diesen Messfehler als 6 Millimeter interpretiert werden. Der Patient würde somit entsprechend der Kassenrichtlinien zu einem chirurgischen Fall. Dabei würde sich diese tatsächlich 4 Millimeter tiefe Tasche nach einem chirurgischen Eingriff noch weiter verschlechtern, während sie sich ohne Chirurgie äußerst effektiv behandeln ließe. Vermutlich steigert eine DVT-Diagnostik die Sensitivität der parodontalen Befunde und verbessert aufgrund der guten Knochendarstel- lung die Erstellung einer Zahnprognose an schwer geschädigten Parodontien. Vielleicht können wir in Zukunft die Erhaltungswürdigkeit eines Zahns, der zu 50 Pro- zent geschädigt ist, dank der 3-D-Technik sicherer bestimmen. Unter den Zahnärzten würde

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