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Premiumpartner2011

26 Besser sehen, optimal therapieren Indikationen an, nach denen die digitale Volumentomografie in der Endodontie indiziert ist: Dazu gehören die apikalen Veränderungen, wenn sie auf zweidimensionalen Aufnahmen nicht auszumachen oder räumlich korrelierbar sind. Weiterhin zählen dazu die Wurzelfraktu- ren. Das hat übrigens auch mathematische Gründe: Bei einer Volumentomografie ist es bei Hunderten von Einzelbildern in allen Ebenen und drei Dimensionen wahrscheinlicher, dass man eine Fraktur erkennt, als bei einer konventionellen und zweidimensionalen Röntgenauf- nahme, die letztlich eine Summation aller Ebenen darstellt. Die dritte Indikation ist die Loka- lisation von Wurzelresorptionen, also Auflösungsprozessen in, an und um die Wurzel herum. Die Guideline der SEDENTEXCT geht darüber hinaus und führt an, dass ein DVT auch dann indiziert sein kann, wenn zum Beispiel krankhafte von normaler Anatomie abgegrenzt wer- den muss. Ebenso die räumliche Lagebestimmung von Nachbarstrukturen: Wie nahe liegt eine Wurzelspitze an der Austrittsstelle eines Nervs? Dieses Wissen ist wichtig für die Planung vonWurzelspitzenresektionen. Auch die Untersuchung bezüglich aberranter Pulpastrukturen kann laut der erwähnten Guideline eine Indikation darstellen. Ein weiterer Punkt, den die Leit- linie der DGZMK bislang überhaupt nicht berücksichtigt, sind Perforationen, die zum Beispiel bei der Trepanation, der Wurzelkanalaufbereitung oder der Stiftpräparation entstehen kön- nen. Gleiches gilt für die Lokalisation zusätzlicher Wurzelkanäle. Nicht selten hat ein Zahn ein oder mehrere akzessorische Wurzelkanäle. Ein Thema, das häufig unterschätzt wird, ist auch die Behandlungsplanung für die Entfernung von abgebrochenen Instrumenten. Ein Großteil der Fälle in unserer Praxis sind Revisionen, also die Wiederholung fehlgeschlagener Wurzel- kanalbehandlungen, bei denen nicht selten das Bruchstück einer Feile die Durchgängigkeit des Wurzelkanals verhindert, was wiederum für den Desinfektionserfolg Voraussetzung ist. Redaktion: Soweit zu den Indikationen. Inwiefern kann die digitale Volumentomografie bei der Risikoeinschätzung helfen? Semper: Nehmen wir als Beispiel einmal die Beurteilung von Entzündungen im Bereich der Wurzelspitze. Hier ist die digitale Volumentomografie eindeutig überlegen. Durch die Sum- mationseffekte beim konventionellen Röntgen werden diese Defekte„beschönigt“. Wenn der Röntgenstrahl auf den Knochen trifft, wird er in den verschiedenen Ebenen in unterschied- lichem Maße abgeschwächt. Durch die Überlagerung intakter Knochenstrukturen um den eigentlichen Defekt herum erscheint dieser auf der zweidimensionalen Röntgenaufnahme nicht so dramatisch, wie er in Wirklichkeit ist. Der Zahnarzt erhält also durch die Betrach- tungsmöglichkeit aller einzelnen Ebenen im DVT unter anderem auch bei der apikalen Paro- dontitis eine realistischere Darstellung der Anatomie.

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