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Premiumpartner2011

63 EMS – Prophylaxe Schätzungen der WHO befolgen nur etwa die Hälfte aller erwachsenen Patienten die ihnen erteilten ärztlichen Anweisungen. Dies gilt insbesondere für Präventionsmaßnahmen, symp- tomarme Erkrankungen und Langzeitbehandlungen.4 Ein systematisches Recall gilt als effek- tives Mittel gegen nachlassende Patientenmitarbeit und sichert damit langfristig den Erfolg der zahnärztlichen Prophylaxe. Um das individuell sinnvollste Intervall zu ermitteln, sollten Zahnarzt und Prophylaxe-Team zunächst eine spezifische Selektion nach dem jeweiligen Risiko des einzelnen Patienten treffen, und die Abstände zwischen den Behandlungen ent- sprechend anpassen. Grundsätzlich müssen Kontrolle und Betreuung umso engmaschiger sein, je höher das individuelle Risiko bzw. je geringer die Fähigkeit und Motivation zu eigen- verantwortlichem Mundgesundheitsverhalten ausgeprägt ist. Infrage kommen ein bis sechs Sitzungen im Jahr. Nach dem Ende jeder Recallsitzung sollte möglichst sofort ein neuer Termin vereinbart werden. Ist dies nicht möglich, empfiehlt es sich, den Patienten auf einerTelefonliste zu erfas- sen, vier Wochen vor dem geplanten Recalltermin zu kontaktieren und einen Termin mit ihm zu vereinbaren. Zur Überwachung der Einhaltung der vereinbarten Recallintervalle und zur Entlastung des Patienten erfolgt zwei Tage vor dem vereinbarten Recalltermin eine telefo- nische Rückbestätigung des Termins durch die Praxisadministration.5 Auf diese Weise wird nicht nur ein Misserfolg der Behandlung durch mangelnde Patientencompliance verhindert, sondern auch eine langfristige Bindung zum Patienten aufgebaut, der sich erstgenommen und im Sinne einer dienstleistungsorientierten Praxis als Kunde behandelt fühlt. „Wir erwirtschaften 60 Prozent unseres Gewinns in der Prophylaxe“ Dr. Klaus-Dieter Bastendorf über Risikogruppen, neue Praxisstrukturen und den Stellenwert der Ausbildung Redaktion: Herr Dr. Bastendorf, Prophylaxe ist einer der Behandlungsschwerpunkte in Ihrer Gemeinschaftspraxis. Obwohl das Thema steigende Aufmerksamkeit erfährt, fehlt dennoch eine breiteBasisbeidenPatienten,diedieNotwendigkeiteinerregelmäßigenprofessionellenZahnreini- gung sehen. Wo liegen die Risiken bei der Vernachlässigung von Prophylaxe und gibt es Patienten- gruppen, für die eine kontinuierliche professionelle Zahnreinigung besonders wichtig ist? 4 World Health Organization (WHO). Adherence to long-term therapies. Geneva: WHO, 2003. 5 Bastendorf KD, Laurisch L. Die Bedeutung des organisierten Recalls für die Langzeiterfolge der Prophylaxe im Praxisalltag. Quintessenz 2010;61:1063–1075.

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