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Premiumpartner2014

126 Prävention durch Weichgewebe- und Alveolenmanagement Conrad:  Das Alveolenmanagement führt zur Reduktion der Laborkosten und der Behand- lungszeit. Dem gegenüber stehen natürlich eine Erhöhung des zahnärztlichen Honorars und zusätzliche Materialkosten durch das Knochenersatzmaterial. Wird bei einer Zahnentfernung die Alveole mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt, kann der definitive Zahnersatz sofort ein- gegliedert werden. Für den Patienten entfällt somit die Interimsprothese oder die proviso- rische Brücke. Die Mehrkosten für einen GKV-Patienten liegen bei einer 3-gliedrigen Brücke mit einer Alveole bei ca. 150,- €, wenn statt einer Interimsprothese die Alveole augmentiert und die definitive Brücke direkt eingegliedert wird. Bei einer Versorgung mit eine prov. Brü- cke (metallverstärkt mit Kunststoffverblendung) können die Zusatzkosten sogar um 500,- € höher liegen. Redaktion:  WasmussbeiderDurchführungdesAlveolenmanagementsunbedingtbeachtetwer- den, bzw. welche Fehler können Ihrer Meinung nach vorkommen, die vermeidbar sind? Janssen:  Die meiner Meinung nach wichtigste Einschätzung ist die mögliche Resorption der bukkalen Lamelle im Fall der Versorgung einer Extraktionsalveole. Dies bedarf einiges an Erfahrung, da nicht alle Situationen gleich, sondern stellenweise höchst individuell sind. Die Erhebung eines Mukoperiostlappens in jedem Fall ist heute sicher nicht ratsam, da dadurch allein schon Resorptionsvorgänge ausgelöst werden. Die korrekte und verlässliche Beurtei- lung der Alveole allein durch Sondierung ist oft nicht einfach. Hier werden sicher immer wie- der Fehleinschätzungen passieren, so sehr wir uns alle auch bemühen. Mögliche Augmentate sollten nicht zu fest in die Alveole gepresst werden, um eine rasche zeitnahe Einheilung zu ermöglichen. Bei bereits bestehenden Brückensituationen oder bukkalen Einbuchtungen bei schmalem, resorbiertem Alveolarfortsatz wird der weichgewebigen Augmentation (z. B. in Tunnelierungstechniken) zu wenig Bedeutung beigemessen. Grundsätzlich gilt jedoch: „one miracle at a time“, soll heißen: je mehr komplexe Techniken in einen operativen Eingriff gepackt werden, desto größer das Risiko für Misserfolge oder nicht perfekte Ergebnisse. Conrad:  Meiner Ansicht nach muss bei infizierten Alveolen eine Infektionsprophylaxe erfol- gen, da es sonst zum Verlust des KEM kommen kann. In unserer Praxis erfolgt dies mit Hilfe der antimikrobiellen Photodynamischen Lasertherapie (Helbolaser). In vier Jahren wurden mit diesem Konzept (Bio-Oss Collagen & Helobolaser) 300 infizierte Alveolen behandelt und nachuntersucht. In einem Fall musste nachträglich noch ein Antibiotkum verordnet werden. Aber alle Augmentate heilten reizlos ein.

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