Gesundheitsbezogene Lebensqualität – Entwicklungen und Trends in der Erfassung und Bewertung

In den letzten Jahren hat sich in der Medizin die Einbeziehung des Konzepts "Lebensqualität" zur Beschreibung des Wohlbefindens und der Funktionsfähigkeit von verschiedenen Patientengruppen und deren Veränderungen durch therapeutische Maßnahmen etabliert. Mit Lebensqualität werden psychische, soziale, körperliche und funktionale Aspekte von Wohlbefinden und Funktionsfähigkeit aus Patientenperspektive bezeichnet. Lebensqualität ist ein wichtiges "patientenorientiertes Outcome" (PRO), das in epidemiologischen und klinischen Studien, sowie in der Versorgungsforschung zunehmend im Vordergrund steht.

Die Frage, wie gesunde und kranke Menschen sich hinsichtlich ihrer Lebensqualität fühlen, sowohl in Bezug auf spezifische Gesundheitsstörungen als auch in Bezug auf Therapien hat in neuester Zeit große Beachtung erfahren. Nach etwa dreißig Jahren Lebensqualitätsforschung liegt im deutschsprachigen und auch im internationalen Sprachraum inzwischen eine große Erfahrung vor hinsichtlich der theoretischen Konzepte zur Lebensqualität, der Erfassungsmethodik und der Forschungsergebnisse vor.

Im Vortrag wird ein Überblick über Methoden zur Erfassung der Lebensqualität gegeben, in dem sowohl krankheitsübergreifende Methoden als auch krankheitsspezifische Verfahren vorgestellt werden. Dabei wird besonders auf die interkulturelle Methodenentwicklung und die Nutzung moderner psychometrischer Verfahren eingegangen. Des Weiteren die Ergebnisse bisheriger Forschung zur Lebensqualität in der Zahnmedizin dargestellt, unter besonderer Berücksichtigung der Meßinstrumente und ihrer Anwendung.

Insgesamt zeigt sich bisher, dass auch in der Zahnmedizin die Lebensqualität der Patienten und Patientinnen zunehmend beachtet wird und dass sich hieraus Hinweise für die klinische Praxis ableiten lassen.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 14:25-14:50 Uhr
Ort: Maritim, Maritim III
Ebene/Etage: C1
Prof. Dr. Monika Bullinger

Prof. Dr. Monika Bullinger 
 
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