Diagnostik von lichenoiden hyperkeratotischen und blasenbildenden Läsionen der Mundschleimhaut durch multimodale Analyse von Bürstenbiospie Präparaten

Die orale Bürstenbiopsie hat in den letzten Jahren zunehmende Bedeutung bei der Erken­nung oraler Risikoläsionen erlangt. Ihre Aussagekraft wird durch zusätzliche u. U. multimo­dale Auswertung (Bildanalyse, DNA-Zytometrie, Immunzytologie, Genanalysen) deutlich gesteigert. Durch die hier vorgestellte neue Methode ist es möglich, die zusammenhängenden größeren Zell- und Gewebeverbände, die nach Anfertigung des Zellausstrichs noch an der Bürste verbleiben, zu gewinnen, in Gelatine anzureichern und in Paraffin einzubetten. Dies ermöglicht eine Aufarbeitung als histologischer Schnitt und erlaubt die Anwendung aller am histologischen Schnitt möglichen Methoden. Die neuen Möglichkeiten, die die Bürstenbiopsie zur "Mini-Abrasio" machen werden an einschlägigen Beispielen demonstriert. Sie erlauben nicht nur eine subtilere Tumortypisierung und Entzündungsdiagnostik inklusive Virus- und Pilztypisierung, sondern auch die Abklärung von Mukodermatosen. Insbesondere die Analyse von durch Bürstenbiopsie gewonnenen "Blasendeckeln" ermög­licht in vielen Fällen eine nosologische Zuordnung. Hierbei ist die Anwendung von immun­histologischen und molekularbiologischen Methoden an den Gewebefragmenten möglich, wie z. B. Keratinsubtypisierung der epithelialen Verbände, Immunglobulinablagerungen und Typisierung des Entzündungsinfiltrates.

Sonnabend, 13. November 2010
Zeit: 10:10-10:30 Uhr
Ort: CC, Illusion 1+2
Ebene/Etage: C3
Prof. Dr. Arne Burkhardt

Prof. Dr. Arne Burkhardt 
 
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