Lokalanästhesie in der Kinderzahnheilkunde

Auch in der Kinderzahnheilkunde sollte die zahnärztliche Lokalanästhesie die Methode der ersten Wahl zur Schmerzausschaltung sein. Die heute zur Verfügung stehenden Lösungen und Techniken ermöglichen eine hohe Anwendungssicherheit sowohl im Hinblick auf die Komplikationsrate als auch die Anästhesiewirkung. Die schmerzfreie Behandlung hat dabei oberste Priorität und prägt die Zahnarzt- Patientenbeziehung wesentlich.

Bei der Auswahl von Lokalanästhetikum und Technik müssen die Besonderheiten, die sich aus eingeschränkter Compliance und Belastbarkeit der Kinder, dem geringen Körpergewicht sowie der Art und dem Umfang der Behandlung ergeben, seitens des Behandlers Rechnung getragen werden. Die Forderung nach einem differenzierten Einsatz der verschiedenen Lokalanästhesielösungen und Applikationshilfen sowie adjuvanter Verfahren zur Angstreduktion ist daher berechtigt.

In erster Linie sollten auch in der Kinderzahnheilkunde vasokonstriktorhaltige Lokalanästhesielösungen benutzt und eine gewichtsbezogene Dosierung vor-genommen werden, da diese Maßnahmen das Risiko einer Überdosierung reduzieren. Der Vasokonstriktor der Wahl ist Adrenalin, die Konzentration sollte 1:200 000 nicht übersteigen. Da bei Kindern, vor allem bei der Kombination von Narkose und Lokalanästhesie die Selbstverletzungsgefahr durch die länger-andauernde Weichteilanästhesie gegeben ist, müssen Anästhesie- und Behand-lungsdauer gut aufeinander abgestimmt und die kleinen Patienten sorgfältig beobachtet werden.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen eine altersentsprechende Aufklärung der kleinen Patienten und ein schonende Injektionstechnik. Hierdurch werden sowohl die Weichen für die aktuelle Behandlung, aber auch die Kooperation mit dem Patienten für nachfolgende Therapiemaßnahmen gestellt. Neuere Applikationstechniken können dabei durchaus sinnvoll eingesetzt werden.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 14:00-14:45 Uhr
Ort: CC, Fantasie
Ebene/Etage: C3
PD Dr. Dr. M. Daubländer

PD Dr. Dr. M. Daubländer 
 
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