Indikation und Zeitpunkt der therapeutischen Intervention

Mittenabweichungen werden von Laien registriert und als unattraktiv empfunden. Neben dem äußeren Erscheinungsbild sind durch eine kraniofaziale Asymmetrie zusätzlich auch Funktion und Wachstum beeinträchtigt.

Eine charakteristische kraniofaziale Asymmetrie stellt der unilaterale Kreuzbiss dar. Neben dem daraus resultierenden ungleichmäßigen maxillären Wachstum, werden ebenfalls umgebende Strukturen wie Unterkiefer, Kiefergelenk und muskuläre Funktion beeinflusst. Aber auch weiterreichende, wenn bis dato noch nicht geklärte, Wechselwirkungen müssen berücksichtigt werden: Aktuelle Studien zeigen bei kraniofazialer Asymmetrie vermehrt charakteristische Befunde des Halte- und Bewegungsapparates. Als Erklärungsmodell zu den beobachteten Wechselwirkungen außerhalb des stomatognathen Systems dient das interaktive Funktionslogensystem.

Mit dem Wissen, dass das maxilläre Wachstum größtenteils zum "regulären" Behandlungszeitpunkt in der späten Wechselgebissphase bereits abgeschlossen ist, sollte eine frühzeitige transversale Nachenwicklung der Maxilla mit einhergehender funktioneller Harmonisierung und Symmetrisierung erfolgen. Nur so ist es möglich, eine skelettale Adaptation der vielleicht zunächst rein dentalen Asymmetrie zu vermeiden.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 9:25-9:45 Uhr
Ort: Messe, Halle 5.1
Ebene/Etage: C2
Prof. Dr. Heike Korbmacher-Steiner

Prof. Dr. Heike 
Korbmacher-Steiner 
 
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