Zahnärztliche Behandlung unter Antikoagulantientherapie

Die Behandlung von Patienten mit insbesondere medikamentös bedingten Gerinnungsstörungen erfordert insbesondere bei chirurgischen Eingriffen ein individualisiertes Vorgehen.

Zunächst ergibt sich durch die erforderliche Antikoagulantientherapie der Hinweis auf Begleiterkrankungen, welche, in der Regel mit Unterstützung des mitbehandelnden Hausarztes oder Internisten, bei der Operationsplanung eine besondere Berücksichtigung erfahren sollten. Neben einer sorgfältigen Anamnese muß vor allem die Belastbarkeit des Patienten für eine zahnärztliche Behandlung geklärt werden.

Ferner muß, in Abhängigkeit vom geplanten Umfang des operativen Eingriffes, die mögliche Blutungsgefahr bewertet werden. Bei einer Änderung der Antikoagulantientherapie ist immer die mögliche Gefahr einer Thrombosierung mit häufig ernsthaften Komplikationen zu berücksichtigen. Daher sollte bei typischen zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen eher ein atraumatisches Vorgehen sowie der primäre Wundverschluß mit lokal komprimierenden Verbandplatten der Vorzug gegeben werden. Dieses Vorgehen kann durch die Verwendung adjuvanter Maßnahmen unterstützt werden, welche zum einen die Bildung eines stabilen Thrombus fördern und zum anderen eine lokale Fibrinolyse hemmen.

Mit dem Vortrag wird einen Überblick über die aktuellen Standards bei der zahnärztlich-chirurgischen Behandlung antikoagulierter Patienten gegeben. Dieser wird durch konkrete Therapieempfehlungen für spezielle Indikationen ergänzt.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 11:45-12:30 Uhr
Ort: CC, Harmonie
Ebene/Etage: C2
Prof. Dr. Dr. Jürgen Hoffmann

Prof. Dr. Dr. 
Jürgen Hoffmann 
 
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