Logo Deutscher Zahnärztetag Prof. Dr. Peter Eickholz (Frankfurt am Main)
Prof. Dr. Peter Eickholz (Frankfurt am Main)

Regenerieren oder implantieren?

Samstag, 10. November 2012
Zeit: 14:00-14:30 Uhr
Ort: CC, Harmonie
Ebene/Etage: C2

Warum sollte ein Implantat verlässlicher sein als ein natürlicher Zahn? Halten Gelenkendoprothesen länger als natürliche Gelenke? Unter günstigen Bedingungen halten natürliche Zähne 60, 70 Jahre und länger, also ein Leben lang. Konnte das für Zahnimplantate schon gezeigt werden? Unsere vornehmste Aufgabe als Zahnärzte ist es, natürliche Zähne möglichst lange in einem gesunden, funktionellen, ästhetisch akzeptablen und schmerzfreien Zustand zu erhalten. D.h. wir müssen die günstigen Bedingungen schaffen, die Zähne ein Leben lang halten lassen, und wir sollten im Erkrankungsfall die Möglichkeiten der Zahnerhaltung tunlichst ausschöpfen. Ohne Zahnverlust erübrigt sich nämlich die Frage, ob implantiert werden soll.

Was können regenerative parodontalchirurgische Verfahren in diesem Kontext beitragen? Barrieremembranen und Schmelz-Matrix-Protein sind bei indikationsgerechtem Einsatz (tiefe Knochentasche, Grad-II-Furkationsbeteiligung) in den Händen eines in diesen Verfahren geschulten und geübten Behandlers eine wertvolle Bereicherung des zahnärztlichen Therapiespektrums. Für welche regenerativen Verfahren und Materialien haben wir fundierte Evidenz? Welcher Patient, welcher Defekt kann von parodontaler Regeneration profitieren? Gibt es Faktoren, durch die sich der Therapieerfolg beeinflussen lässt? Wer auf diese Fragen klare Antworten hat, für den können regenerative Verfahren in der Parodontaltherapie häufig den Griff zur Zange erübrigen. Wenn parodontale Regeneration oder Zahnerhalt auf andere Weise nicht mehr geht und der Funktionszyklus eines Zahnes am Ende ist, sind Implantate zumeist auch nicht mehr ohne weiteres eine Option.
 
 
Copyright © 2012 Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin