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Hauptprogramm Samstag

Samstag, 12.11.2016
DG Paro, Dr. Karl-Ludwig Ackermann
Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO)
09:00-09:20
Die unterstützende Parodontaltherapie (UPT) als wesentlicher Bestandteil der systematischen Parodontitistherapie wird häufig, sowohl von Patienten als auch von Behandlern, unterschätzt. Mit dem Vortrag sollen aus verschiedenen Perspektiven (ZA, DH, Patient) Aspekte diskutiert werden, die häufig die UPT zum Stolperstein werden lassen. Vorschläge zur Lösung dieser Herausforderungen werden aufgezeigt.
09:20-09:40
Wenn die parodontale Destruktion die Furkation erreicht hat, kann es auch zwischen den Wurzeln zu Attachmentverlusten kommen. Diese interradikulären Nischen sind mehr oder weniger unzugänglich für die individuelle Plaquekontrolle und stellen eine Herausforderung für die professionelle, parodontale Therapie dieser Zähne dar. Je tiefer die Furkationsbeteiligung ist, um so ungünstiger ist die langfristige Prognose des Zahnes.
Dabei stellen sich wichtige Fragen: Wie häufig sind Furkationsbeteiligungen bei parodontal erkrankten Patienten überhaupt, wie gut funktionieren verschiedene parodontale Behandlungsmaßnahmen und ist eine durchgängiger Furkationsbeteiligung tatsächlich ein Anlass zum stolpern?
09:40-10:00
Die Verbesserung der Weichteilsituation um Zähne z.B. durch operative Maßnahmen (plastische Parodontalchirurgie) ist häufig technik-sensitiv und fehleranfällig. Insbesondere da diese Eingriffe in vielen Fällen in der ästhetisch kritischen Zone durchgeführt werden, können Wundheilungskomplikationen sowie Gewebsnekrosen nachhaltige Probleme nach sich ziehen. Ziel dieser Präsentation ist das Aufzeigen von klinisch relevanten Faktoren zur Verbesserung der Vorhersagbarkeit von Eingriffen der plastischen Parodontalchirurgie.
10:00-10:20
Moderierte Diskussion
10:20-10:50
Pause
DGPro, Prof. Dr. Meike Stiesch
Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro)
10:50-11:10
Innovative CAD/CAM Werkstoffe, die die Eigenschaften von Vollkeramik und Polymermaterialien kombinieren, aber auch chairside bearbeitbare Nichtedelmetalle erweitern kontinuierlich das Behandlungsspektrum im Bereich der festsitzenden Prothetik. Die zunehmende Materialauswahl und neue, komplexe Möglichkeiten in der restaurativen Zahnmedizin steigern jedoch auch die Anforderungen an Zahnarzt und Zahntechniker um diese Neuentwicklungen zu bewerten und um mit möglichen Misserfolgen umzugehen. Die Langzeitdaten von festsitzendem Zahnersatz sind umfassend, wohingegen zum Umgang mit Komplikationen in der Literatur nur wenig Informationen zu finden sind. Dieser Vortrag soll eine Entscheidungshilfe sein und anhand von Fallserien einen praxisorientierten Überblick über eine Auswahl der auf dem Markt erhältlichen Reparatur Systeme geben, sowie deren Indikationsbereiche und Anwendung darstellen.
11:10-11:30
Abnehmbarer Zahnersatz erfordert einen deutlich höheren Nachsorgeaufwand und weist zudem deutlich höhere Komplikationsraten als festsitzender Zahnersatz auf. Während abnehmbare Teilprothesen häufig im zahntechnischen Labor instand gesetzt werden können, stellen Pfeilerzahnfrakturen und Pfeilerzahnverluste häufig die Funktion des gesamten Zahnersatzes in Frage. Für viele Patienten wäre es aber sehr hilfreich, wenn die Funktion des vorhandenen Zahnersatzes mit einfachen und zuverlässigen Mitteln wiederhergestellt werden könnte.
In diesem Vortrag werden effektive Möglichkeiten hierzu dargestellt. Diese beinhalten unter anderem:
- Magnetextrusion von tieffrakturieren Doppelkronenpfeilern in die vorhandene Außenkrone und die passgenaue Herstellung von dazu passenden Retentionselementen
- Ersatz nicht erhaltungswürdiger Pfeilerzähne durch Implantate zur Integration in die vorhandene Teilprothese
- Anwendung von Adhäsivattachments zur klammerlosen Verankerung der vorhandenen Teilprothese an kariesfreien Nachbarzähnen
Auch wenn es sich dabei häufig um keine Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen handelt, ist der vom Patienten privat zu tragende Kostenaufwand häufig geringer, als wenn Neuversorgungen entsprechend der kassenzahnärztlichen Richtlinien umgesetzt werden würden.
11:30-11:50
Die Versorgung verkürzter Zahnreihen ist durch sehr unterschiedliche Therapieziele und vielfältige prothetische Lösungen gekennzeichnet. Das Konzept der verkürzten Zahnreihe und die alternativen Optionen mit festsitzendem, herausnehmbarem und implantatgetragenem Zahnersatz werden im Hinblick auf ihre evidenzmedizinische Unterlegung und aus klinisch-praktischer Sicht beleuchtet. Die Validität des auf Käyser zurückgehenden Konzeptes der verkürzten Zahnreihe kann zunehmend mit Evidenz belegt und als in sich konsistenter Ansatz bestätigt werden. Obwohl weithin bekannt und mehrheitlich akzeptiert, spielt das Konzept allerdings im Praxisalltag eine eher untergeordnete Rolle. Der Gesundheitsnutzen verschiedener Formen herausnehmbarer Teilprothesen zum Ersatz der Seitenzähne ist auf der Basis der Studienlage nach wie vor schwer zu bestimmen. Auch für die verschiedenen Varianten implantatprothetischer Lösungen ist eine Nutzenbewertung nicht immer einfach. Alle bewährten Behandlungsoptionen haben ihre Indikation. Eine Therapieentscheidung sollte unter Berücksichtigung des individuellen Behandlungszieles und auf der Basis einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Die Grundlage dafür bilden externe Evidenz und individuelle klinische Expertise. Auch den Patientenpräferenzen sollte ein angemessenes Gewicht zukommen.
11:50-12:10
Der stark zerstörte Zahn - Erhalten versus Ersetzen

Ein stark zerstörter Zahn weist zu Beginn der Behandlung fast immer eine unsichere Zahnprognose auf. Sei es, weil eine suffiziente endodontische Behandlung und ein Stiftaufbau noch zu erfolgen hat, oder die biologische Breite wieder hergestellt werden muss. Wenn dabei das Verhältnis zwischen therapeutischem Aufwand und der Pfeilerwertigkeit nicht mehr angemessen ist, ist ein Erhalt des Zahnes nicht mehr sinnvoll. Sofern die Nachbarzähne überkronungsbedürftig sind, ist die Brücke die Therapieoption der ersten Wahl, ansonsten ist dem Implantat der Vorzug zu geben. Im Falle des Zahnerhalts ist zwischen vitalen und devitalen Zähnen zu unterscheiden.
Bei stark zerstörten vitalen Zähnen bietet die Adhäsivtechnik in Kombination mit vollkeramischen Restaurationen die Möglichkeit einen Stift zu vermeiden und die Vitalität des Zahnes zu erhalten. Wie man dabei vorgeht und wie weit subgingivale Defekte hier einbezogen werden können wird an klinischen Fällen erläutert.
Bei devitalen und mit einem Stift versorgten Zähnen muss ein ausreichender Ferrule Effekt (Fassreifeneffekt) von 2 mm eingehalten werden, ohne dabei die biologische Breite am Zahn zu verletzen. Ansonsten sind präprothetische Maßnahmen wie eine chirurgische Kronenverlängerung oder eine kieferorthopädische Extrusion indiziert. Welche der beiden Maßnahmen sinnvoll ist, hängt von der klinischen Situation ab und wird im Vortrag erörtert.
Die hieraus resultierenden klinischen Behandlungspfade werden am Ende des Vortrages in einem Entscheidungsbaum zusammengefasst.
12:10-12:30
Moderierte Diskussion
12:30-14:00
Pause
Live-OP, PD Dr. Dietmar Weng
14:00-14:45
Prof. Dr. Giovanni Zucchelli
Esthetic treatment of multiple gingival recessions: the step by step surgical technique by the inventor of it
15:15-17:00
Prof. Dr. Giovanni Zucchelli
Live OP und step-by-step einer multiplen Rezessionsdeckung in der ästhetischen Zone
DGKiZ, Prof. Dr. Anahita Jablonski-Momeni
Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ)
09:00-09:20
Zahnmedizin für Kinder mit Behinderungen und besonderem medizinischen Betreuungsbedarf:

Kinder mit Behinderungen und besonderem medizinischen Behandlungsbedarf sind auch heute hinsichtlich ihrer oralen Gesundheit benachteiligt. Die möglichen Ursachen dafür sind vielfältig. Dennoch soll es Ziel einer modernen Zahnheilkunde sein, eine bestmögliche orale Gesundheit für alle Patienten zu erreichen. Die Möglichkeiten, Herausforderungen aber auch Limitationen einer inklusiven Zahnmedizin soll vor der aktuellen Entwicklung in Deutschland beleuchtet werden und eine Einführung in das Thema geben.
09:20-09:40
Dental caries is a preventable disease but remains highly prevalent in caries-risk groups including the medically compromised. It is never too early to start caries prevention with parents and their children. The mainstay of preventive measures are the judicious use of fluoride, plaque control, fissure sealants and sensible dietary advice. It is the activity of the fluoride ion in the oral fluid that is of most importance in reducing the solubility of the enamel rather than a high content of fluoride in enamel. This is now the most widely accepted view of the role of fluoride in the prevention of dental caries. Early childhood caries (ECC) remains a common occurrence in high caries-risk groups. Parental responsibility for children's oral health is of paramount importance and the need for adult supervision of children needs to be continually emphasised. All children should have had their first visit to a dentist by the age of one year. There are numerous dental products available including fluorides, sealants, salivary tests, use of radiographs and dietary advice for the prevention of dental caries. However, the benefit of providing prenatal fluoride has not been proven and is controversial. The question of "How much F is enough and how much is too much?" is important to everyone that recommends/prescribes the use of fluoride products. As for any product that is prescribed too little does not produce any effect, too much leads to toxicity and unwanted side-effects whereas the therapeutic dose gives beneficial effects. F over-dosage leads to acute and chronic toxicity. There are early signs and symptoms of acute F toxicity (nausea, hypersalivation, vomiting, abdominal pain and diarrhoea) and late signs (convulsions, respiratory failure and cardiac failure). Chronic F toxicity leads to dental fluorosis and to crippling skeletal fluorosis. The probably toxic dose (PTD) of Whitford (1990) is 5mg/kg body wt. The amounts of F ingestion from common dental products to constitute the PTD of a 5 year old child will be illustrated in the presentation.
09:40-10:00
Mögliche kariöse Erkrankungen bei Patienten mit onkologischen und kardiologischen Grunderkrankungen führen neben Begleiterkrankungen dieser dazu, dass die zahnärztliche Behandlung in Allgemeinanästhesie eine wichtige Therapieoption darstellt. Diese bedarf besonderer Aufmerksamkeit, da durch die Notwendigkeit der Berücksichtigung der individuellen Befunde die Therapie in Bezug auf Art und Zeit an die Medikation und andere Besonderheiten angepasst werden muss. Es wird die interdisziplinäre Betreuung im Hinblick auf die komplexe Therapie dargestellt.
10:00-10:20
Prof. Dr. Monty Duggal
Therapy concepts for medical compromised children
10:20-10:40
Moderierte Diskussion
10:40-11:10
Pause
DGMKG, AGKi, Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz
Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG), Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie (AGOKi)
11:10-11:30
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake
Sofortige oder verzögerte Implantation - Entscheidungshilfen
11:30-11:50
Dr. Kurt Dawirs
Intraoperative Komplikationen: SH-Perforationen, Nervläsionen, Blutung
11:50-12:10
PD Dr. Sven Otto
Implantationen unter antiresorptiver Therapie (Bisphosphonate & Ak-Therapie)
12:10-12:30
Moderierte Diskussion
12:30-14:00
Pause
DGKFO, Prof. Dr. Jörg Alexander Lisson
Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V. (DGKFO)
14:00-14:20
In der Zahnmedizin ist auf eine adäquate Röntgendiagnostik nicht zu verzichten. Sie dient auf der Grundlage morphologischer und topografischer Befunde der Erstellung individueller Behandlungskonzepte und der Einschätzung entsprechender Prognosen. Die 2D-Bildgebung ist jedoch für die differenzierte Analyse dreidimensionaler Strukturen limitiert. In diesem Zusammenhang belegt die hohe Anzahl wissenschaftlicher Publikationen, dass die rasante technologische Weiterentwicklung der digitalen Röntgentechnik hin zur dreidimensionalen "low dose" Bildgebung nicht nur die medizinische, sondern auch die zahnmedizinische Röntgendiagnostik nachhaltig revolutioniert hat. In den vergangenen Jahren hat sich mit der Dentalen Digitalen Volumentomographie (DVT, Cone Beam CT) speziell für die zahnmedizinische Praxis ein neues dentales Aufnahmeverfahren etabliert, um aus primären Volumendaten dentofazialer Strukturen mit Hilfe mathematischer Algorithmen überlagerungsfreie Schnittbilder, multiplanare Sekundärrekonstruktionen sowie 3D-Oberflächendarstellungen zu generieren.

Im Vergleich zur konventionellen Röntgendiagnostik bieten die DVT- und MSCT-basierte 3D-Bildgebung erhebliche Vorteile für die röntgenologische Differentialdiagnostik selbst komplexer dentofazialer Fehlentwicklungen. Ca. 10% der deutschen Zahnarztpraxen verfügen heute über diese moderne Technik oder können direkt darauf zugreifen. Nachteile der Systeme sind u.a. die schwache Weichgewebsdifferenzierung bei einer Strahlenexposition, die gegenüber herkömmlichen 2D-Röntgentechniken deutlich erhöht ist. Wie bei jeder Röntgenuntersuchung gilt deshalb auch bei der Anwendung der neuen 3D- Röntgentechniken, dass eine rechtfertigende Indikation nur dann besteht, wenn der gesundheitliche Nutzen am Menschen gegenüber dem Strahlenrisiko überwiegt.
14:20-14:40
Wurzelresorptionen können im Zusammenhang in jedem Lebensalter auftreten und stellen häufig eine besondere Herausforderung für den kieferorthopädischen Behandler dar. In der Regel setzt die fachgerechte Behandlung betroffener Patienten eine enge Abstimmung der möglichen Behandlungsziele in Kombination mit den aktuellen Erkenntnissen über die Entstehung und Prognose von Wurzelresorptionen voraus.
In dem Übersichtsvortrag werden aktuelle Aspekte zur Ätiologie, Inzidenz, Früherkennung, Langzeitprognose sowie der mögliche klinische Umgang vorgestellt und diskutiert.
14:40-15:00
Die Prävalenz entzündlicher Parodontalerkrankungen nimmt im Gegensatz zur Karies stetig zu. Da über 70% der erwachsenen Patienten eine bestehende Parodontalproblematik mit Attachmentverlusten aufweisen, muss diese bei der kieferorthopädischen Erwachsenenbehandlung berücksichtigt und rechtzeitig identifiziert werden, um weitere parodontale Schäden, insbesondere einen progredienten parodontalen Knochenverlust abzuwenden. Eine adäquate Therapie ist jedoch nie allein durch den Parodontologen oder Kieferorthopäden zu leisten, sondern muss abgestimmt in einem interdisziplinären Behandlerteam erfolgen, um ein langfristig erfolgreiches Therapieergebnis zu erzielen. Basierend auf Erkenntnissen der Grundlagenforschung und klinischer Studien werden bekannte Zusammenhänge zwischen Dysgnathie, kieferorthopädischer Therapie und Parodontalbefund dargestellt sowie die kieferorthopädisch relevanten Folgen, Risikofaktoren und Stolpersteine bei der Therapie von Patienten mit einer chronischen Parodontalerkrankung. Darüber hinaus kann eine kieferorthopädische Therapie im parodontal geschädigten Gebiss bei korrekter Durchführung und Indikation auch zahlreiche Vorteile und Möglichkeiten bieten. So werden Therapieoptionen für typische Befunde vorgestellt sowie ein gängiger, systematischer Behandlungspfad unter Berücksichtigung der besonderen biomechanischen Situation.
15:00-15:30
Moderierte Diskussion
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