Deutscher Zahnärztetag 2018 - AKs und Fachgesellschaften
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AKs und Fachgesellschaften

Freitag, 09.11.2018
AGEZ, Prof. Dr. drs. drs. Jerome Rotgans
Arbeitsgemeinschaft für Ergonomie in der Zahnheilkunde (AGEZ)
09:00-09:10
09:10-09:30
Unter dem Begriff "Zahnärztliche Ergonomie" scheint ausschließlich die Einnahme und kon-sequente Beibehaltung einer korrekten Arbeitshaltung am zahnärztlichen Behandlungsplatz zur Vermeidung von muskuloskelettalen Beschwerden verstanden zu werden. Ergonomie ist aber mehr, total anders als der Fokus auf eine korrekte Arbeitshaltung wie die Definition der International Ergonomics Association (IEA) es auf den Punkt bringt: "Ergonomics (or human factors) is the scientific discipline concerned with the understanding of interactions among humans and other elements of a system, and the profession that applies theory, principles, data and methods to design in order to optimize human well-being and overall system perfor-mance. Practitioners of ergonomics and ergonomists contribute to the design and evaluation of tasks, jobs, products, environments and systems in order to make them compatible with the needs, abilities and limitations of people. Ergonomics helps harmonize things that interact with people in terms of people's needs, abilities and limitations". Gerade der letzte Satz unter-streicht die Bedeutung der Kommunikation auf vielen Ebenen.

Ziel des Vortrags ist es, die verschiedenen kommunikativen Aspekte und deren Interaktion in den Bereichen der Physischen Ergonomie, der Kognitiven oder Mentalen Ergonomie und der Sozial-organisatorischen Ergonomie nicht nur darzustellen sondern auch und insbesondere eine ermunternde Perspektive für den zahnärztlichen Berufsstand in Sachen Ergonomie und somit einer erfreulichen, gesunden Berufsausübung herauszuarbeiten.
09:30-10:00
Das Thema "Digitalisierung" ist in aller Munde und das nicht nur bei den Politikern. Wir Zahnärzte sind natürlich wieder ganz vorne mit dabei.
In diesem Vortrag vom Praktiker für den Praktiker möchte ich Ihnen den bereits möglichen digitalen Workflow erläutern und ein wenig über den Tellerrand hinausschauen.
Wie bei allen in der Zahnheilkunde angewandten Techniken, sollte der Zahnarzt und sein Team, aber vor allem der Patient einen Benefit von neuen Methoden haben. Dafür ist es enorm wichtig einen sicheren und reibungslosen Ablauf der Behandlung zu gewährleisten. Die "Digitalisierung" ermöglicht es uns, die Schnittstellen der einzelnen Behandlungspunkte von der Aufklärung, über die Implantation bis hin zur prothetischen Versorgung zu optimieren. Durch auf einander abgestimmte digitale Prozesse wird die Kommunikation der in die Behandlung involvierten Parteien deutlich verbessert. Durch diese ergonomisch verbesserten Behandlungsabläufe werden die Mitarbeiter, der Patient, der Zahntechniker und der Zahnarzt entlastet.
Dennoch sollte man neue Wege und Techniken auch kritisch hinterfragen.
Die "Digitalisierung" hat gerade erst begonnen, mal schauen wo die Reise hingeht?
10:00-10:30
Voraussetzung für eine effiziente Behandlung unserer Patienten auch im Sinne der Ergono-mie sind drei Säulen:

- Zahnarzt und Team
- Ausstattung, Einrichtung, Ambiente
- Benefits; Zeitschriften, Getränke, Telefonkontakte, Blumen, Dekoration etc.

Mein Motto: Der Beruf sollte mehr als ein Job - Berufung - sein, aber auch "Spaß" machen. Als selbstständiger Zahnarzt ist eine Bestellpraxis unabdingbar. Im Laufe der Zeit bemüht man sich um ein Patientenklientel, das persönlich zu einem passt, und die soliden finanziellen Grundlagen schafft, um sich selbst verwirklichen zu können.

Am Beispiel der eigenen Praxis wird deutlich gemacht, welche Maßnahmen dazu dienen, den Patienten optimal zu betreuen. Gut betreute Patienten sind weniger ängstlich, verschlossen und verspannt.
Der Vorteil für uns Ärzte: wir haben weniger Stress, und können unsere ergonomischen Mög-lichkeiten ausschöpfen.
Darüber hinaus sichert eine solche Behandlung auch den Erfolg im Sinne der weiteren Pati-entenakquise und des finanziellen Erfolges.

Fazit: Mit Patienten, die entspannter, weniger ängstlich aber aufgeklärt sind, können wir bes-ser arbeiten. Dies ist erstrebenswert, weil wir weniger Stress und Belastung haben (Blutdruck, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, usw.). Wir erhalten uns unsere Gesundheit und er-arbeiten uns finanzielle Freiheit.
10:30-10:40
Pause
10:40-11:10
Neben der reinen Behandlungsqualität ist der langfristige Erfolg der Zahnarztpraxis vor allem von einem Faktor abhängig: motiviertem und engagiertem Personal. Nur selten werden diese beiden Punkte jedoch in einem Atemzug genannt.

Dabei hat ein funktionierendes Team einen entscheidenden Einfluss auf die Behandlungsqua-lität - für Patienten und Behandler. Denn nur durch eine reibungslose Kommunikation vor, während und nach der Behandlung kann ein optimales Ergebnis sichergestellt werden. Opti-mal im Sinne der Wirtschaftlichkeit der Praxis, der Gesundheit und Ästhetik des Patienten und des ergonomischen Behandlungsablaufs des Arztes.

Wie eine zielgerichtete Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit zur Optimierung der Be-handlungsabläufe beitragen kann, vermittelt Ihnen mit Christian Henrici ein absoluter Fachex-perte.
11:10-11:40
Die OP-Vorbereitung ist die Phase, die im Wesentlichen darüber entscheidet ob der Eingriff zügig und reibungslos oder stockend und mit Unterbrechungen abläuft.
Eine perfekte OP-Vorbereitung bedeutet ein zielgerichtetes und wirtschaftliches Material- und Instrumentenmanagement, sowie die Umsetzung spezifischer Hygienemaßnahmen, die dem chirurgischen Vorgehen entsprechen. Dafür sind ein gutes Zeitmanagement, versiertes Per-sonal sowie die Festlegung und Umsetzung standardisierter Abläufe unabdingbar.
Ergonomische Grundsätze helfen dabei all diese Maßnahmen effizient umzusetzen.

Themen:
 Eine gelenkte Kommunikation hilft Informationsdefizite und Missverständnisse im Vorfeld einzugrenzen
 Checklisten, Fotos und eine gezielte Einarbeitung helfen Abläufe zu standardisieren
 Wichtige Kriterien für eine sachgerechte und wirtschaftliche Materialwirtschaft
 So sieht eine kompetente Betreuung und Führung des chirurgischen Patienten aus
 Wieviel Hygiene muss sein?
11:50-12:20
Neben der fachlichen Kompetenz entscheidet zunehmend die unternehmerische Kompetenz über den Erfolg einer Zahnarztpraxis. Der Gestaltung der internen Prozesse und Strukturen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Hierzu zählen insbesondere die Sicherstellung des Informationsflusses innerhalb der Praxis, die Steuerung von Teamprozessen und die Füh-rung von einzelnen Mitarbeitern. Viele diese Aufgaben kann eine Praxismanagerin überneh-men und damit zu einer entscheidenden Entlastung des Chefs in organisatorischer und per-sönlicher Hinsicht beitragen.

Der Vortrag zeigt auf, welche Vorteile der Einsatz einer Praxismanagerin für alle Beteiligten einer Praxis (Praxisleitung, Team, einzelne Mitarbeiter) haben kann. Weiter werden jene Pro-zesse vorgestellt, die zu einer nachhaltigen Entlastung aller Beteiligten führen und welche Pri-oritäten dabei sinnvollerweise gesetzt werden können. Insbesondere werden jene Faktoren beleuchtet, die im Praxisalltag zu einem Erfolg einer Praxismanagerin führen.
12:20-12:50
Am ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz führt nachhaltige Reflexion zu effizienter, produkti-ver und gesunder Arbeit. Grundlage für diese ganzheitliche Ergonomie ist die Verhaltensprä-vention, angeleitet durch einen Ergonomie-Experten. Am Beispiel der Ergebnisse einer Pilot-studie der Universität Basel wird gezeigt, dass erst die Verhaltensprävention die Verhält-nisprävention zum Erfolg führt. Verhaltensprävention optimiert die Arbeitshaltung und die Be-wegung am Arbeitsplatz. Der Vortrag zeigt auf, wie sich Bewegungsverhalten mit spezifischer Reflexion und Kommunikation positiv verändern lässt. Aus der Hirnforschung wissen wir, dass menschliche Bewegung in gewohnten Bahnen abläuft. Um diese Gewohnheiten mithilfe von physischer Selbstkontrolle und Konzentration zu verändern, braucht es eine Strategie. Hier wird das Modell der "Adhoc-Präsenz" vorgestellt.
12:50-13:00
DGL, Prof. Dr. Norbert Gutknecht
Deutsche Gesellschaft für Laser-Zahheilkunde (DGL)
09:00-09:45
PD Dr. Rene Franzen
Grundlagen des zahnmedizinischen Lasereinsatzes
09:45-10:30
Prof. Dr. Norbert Gutknecht
Laserunterstützte Periimplantitistherapie- eine mögliche Alternative?
10:30-11:00
Pause
11:00-11:45
Dr. Stefan Grümer M.Sc.
Laser in der Implantologie
11:45-12:30
Dr. Thorsten Kuypers M.Sc.
Einsatzmöglichkeiten des Er:YAG Lasers in der Zahnheilkunde
AKPP, PD Dr. Anne Wolowski
Arbeitskreis Psychologie und Psychosomatik in der DGZMK (AK PP)
09:00-09:45
Unbehagen, aber auch Angst vor der Zahnbehandlung sind ein weit verbreitetes Phänomen in der Bevölkerung. Sehr ängstliche Patienten vermeiden die Zahnbehandlung fast vollständig. Dies führt häufig zu einer desolaten Mundgesundheit; die Lebensqualität und auch das Selbstwertgefühl sind beeinträchtig. Angst ist jedoch nicht gleich Angst und eine Differenzierung nach Ausmaß und Ursache des Gefühls ist notwendig. Verschiedene Behandlungskonzepte der Angst selbst, aber auch Techniken, um die Behandelbarkeit des Patienten zu ermöglichen, sind beschrieben und werden regelmäßig angewendet. Wissenschaftliche Studien zeigen jedoch Unterschiede hinsichtlich des Behandlungserfolges. Der AKPP hat daher eine S3 Leitlinie zur Thematik "Zahnbehandlungsangst beim Erwachsenen" zusammen mit den führenden zahnärztlichen Gesellschaften sowie Psychologen, Psychiatern und Anästhesisten erarbeitet. Das Konsensusmeeting zur Leitlinie fand im März 2018 statt: Zahnbehandlungsangst mit Krankheitswert wird von Zahnbehandlungsangst ohne Krankheitswert unterschieden. Zur Therapie der Zahnbehandlungsangst mit Krankheitswert ist die erste Wahl eine abgestimmte kognitive Verhaltenstherapie. Die kurzfristige zahnärztliche Behandlungsfähigkeit wird durch die orale Gabe eines Benzodiazepins (Midazolam) erzielt. In Ausnahmefällen kann die Behandlung unter Vollnarkose indiziert sein. Aufgrund fehlender Evidenz wird der Einsatz einer Hypnose nicht empfohlen. Die Ergebnisse der S3 Leitlinie werden im Vortrag vorgestellt und Handlungsempfehlungen ausgesprochen.
09:45-10:30
Nach fünf Jahren Laufzeit war im März 2017 die Aktualisierung der AWMF-Leitlinie zum "Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden" notwendig. Eine direkt offensichtliche Änderung ist die Vereinfachung des Titels in "Funktionelle Körperbeschwerden". Diese Form der Körperbeschwerden sind unabhängig von Versorgungsstufe und Fachausrichtung Anlass für 20% aller Arztbesuche. Damit besteht auch für die Zahnmedizin eine hohe Relevanz. Ziel der Leitlinie war es fächerübergreifend auf der Basis einer systematischen Literaturrecherche und eines besonders breit und sorgfältig ermittelten Expertenkonsens die Gemeinsamkeiten betroffener Patienten herauszuarbeiten und eine Vereinheitlichung der Terminologie bezüglich Therapie und Diagnostik umzusetzen, um "Behandlern praktikable und verständliche Begriffe an die Hand zu geben, damit Patienten nicht mit einem "Ich kann bei Ihnen nichts finden" nach Hause geschickt werden müssen." Für die Zahnmedizin relevante Ergebnisse dieser Arbeit sowie der "Umgang" mit der Leitlinie werden vorgestellt.
10:30-11:00
Pause
11:00-11:45
Seit Anfang 2015 erarbeitet eine große Gruppe von Delegierten aus über 80 Fachgesellschaften eine AWMF-S3+ Leitlinie zum Thema "Kinderschutz". Ziel ist, Empfehlungen für ein evidenzbasiertes einheitliches Vorgehen bei Kindeswohlgefährdung, Kindesmisshandlung, Missbrauch und Vernachlässigung zu formulieren. Eine S3-Leitlinie wird wissenschaftlich besonders kritisch abgesichert und berücksichtigt neben anderen Leitlinien zum Thema umfassend die internationale Datenlage aus möglichst hochwertigen wissenschaftlicher Studien. Die Struktur der Leitlinie wurde fallbasiert entwickelt. 229 Mitglieder aus allen beteiligten Fachgesellschaften lieferten insgesamt 476 Fälle aus ihrer Praxis. 20 exemplarische Fallvignetten bildeten die Basis für 251 PICO-Fragen (Patient-Intervention-Comparison-Outcome). Zu 33 zentralen Fragen erfolgten umfassende Literaturrecherchen und -auswertungen (Evidenztabellen, SIGN). Die Fragen beinhalten u.a. diagnostische Themen (z.B. Screeningprozesse, Interviews, radiologische, augenärztliche, zahnärztliche Untersuchungen), Einbindung des sozialen Netzes (z.B. Eltern, Geschwisterkinder, Kooperation und Partizipation) und Symptome/Syndrome (Hämatome, Verhaltensauffälligkeiten, Drogenentzugssyndrom). Die Formulierung von Leitlinien auf der Basis dieser Analysen durchlief drei Kommentierungs- und Abstimmungsphasen. Aktuell enthält die Leilinie insgesamt 150 Handlungsempfehlungen. Im Juni 2018 wird die Konsensuskonferenz der Delegierten die endgültige Fassung der Leitlinie abstimmen.
Kernaussagen dieser Leitlinie, die ggf. auch im zahnmedizinischen Behandlungskontext von Bedeutung sein können, sollen vorgestellt werden.
11:45-12:30
Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung als mögliche Folgereaktion eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse. Hierzu können z. B. zählen: Das Erleben von körperlicher und sexualisierter Gewalt, auch in der Kindheit, Vergewaltigung, gewalttätige Angriffe auf die eigene Person, Entführung, Geiselnahme, Terroranschlag, Krieg, Kriegsgefangenschaft, politische Haft, Folterung, Gefangenschaft in einem Konzentrationslager, Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen, Unfälle oder die Diagnose einer lebens-bedrohlichen Krankheit, die an der eigenen Person, aber auch an anderen Personen erlebt werden können. Die Lebenszeitprävalenz für PTBS in der Allgemeinbevölkerung liegt in Deutschland nach einer Darstellung zwischen 1,5 Prozent und 2,3 Prozent (AWMF 2016).
Die Symptome der PTBS verlaufen meist in 3 Phasen:
1. Wiedererinnerung (Intrusion): Wiederholte aufdrängende Erinnerung oder Wiederinszenierungen der Ereignisse in Gedächtnis (Nachhallerinnerungen, flashbacks), Tagträumen oder Träumen.
2. Erhöhtes Erregungsniveau: Zustand erhöhter vegetativer Übererregbarkeit mit Vigilanzsteigerung,
übermäßiger Schreckhaftigkeit und Schlaflosigkeit.
3. Rückzug (Konstriktion): Andauerndes Gefühl von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit gegenüber anderen Menschen, Anhedonie
Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen können,
Angst und Depressionen mit Suizidgedanken, Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum
akute Ausbrüche von Angst, Panik, Aggression ausgelöst durch Erinnerung / Wiederholung des Traumas, sog. Triggern.
Zahnmedizinische Symptome stationärer PTBS-Patienten nach militärischen Einsätzen umfassen mehrheitlich schmerzhafte Kiefergelenks- und Kaumuskulaturbefunde, eine deutlich eingeschränkte Mundöffnung und ausgeprägte Attritionen von mehr als 1/3 der Kronenhöhe.
Bezogen auf einen Auslandseinsatz könnte das bedeuten, dass in dieser Weise Betroffene nicht in der Lage sind, Entspannungsphasen auch als solche zu nutzen und das selbst nicht bemerken, so dass die Grenze der Überforderung bereits bei wenigen Auslandseinsätzen erreicht wird und das Risiko für eine PTBS steigt.
Während im Jahr 2000 die Anzahl der stationären Patientinnen mit PTBS bei 2.697 und der Patienten bei 1.192 lag, waren es im Jahr 2014 8.679 Patientinnen und 3.456 Patienten (GKV-Spitzenverband 2016). Der Deutsche Bundestag hat sich im Rahmen einer öffentlichen Anhörung zum Thema Suizidprävention im Oktober 2015 auch mit der Frage zu den Gründen eines Suizids befasst. Dabei wurde von verschiedenen Sachverständigen die Problematik der psychischen Situation, im Zusammenhang mit Flüchtlingen auch vor dem Hintergrund von Traumatisierung und PTBS-Häufigkeiten von über 20% angesprochen.

Resümee
1. Bei der Diagnostik und Begutachtung der PTBS müssen die diagnostischen Kriterien sorgfältig geprüft werden.
2. Dabei müssen die subjektive Beschwerdeschilderung von Probanden und der von der Ärztin bzw. dem Arzt erhobene psychopathologischer Befund strikt voneinander getrennt werden.
3. Es gibt keine empirischen Belege dafür, dass die Symptomatik einer PTBS häufiger
simuliert wird, als andere psychische Störungen.
4. Geht man nun davon aus, dass die Form der pathologischen Stressverarbeitung in Form von Bruxismus bereits vor dem Auslandseinsatz bestand, dann könnte das bedeuten, dass noch nicht als krankhaft erlebte aber dennoch feststellbare Störungen und Befunde in Form von tolerablen Bewegungseinschränkungen, Kiefergelenkknacken oder Attritionen als Screening vor stressigen Einsätzen zu nutzen wären, um bei entsprechendem Verdacht zur Vermeidung folgenschwerer psychischer Erkrankungen ein Stressbewältigungstraining frühzeitig anzubieten.
AK Wehrmedizin, FltlArzt d. R. Prof. Dr. Peter Pospiech, Oberstarzt Dr. Michael Lüpke
Arbeitskreis Wehrmedizin
13:00-13:20
Oberstarzt Dr. Michael Lüpke
Begrüßung mit Vortrag "Möglichkeiten der Wehrmedizinischen Forschung in der Bundeswehr"
13:20-14:20
Die in den letzten Jahren deutlich gestiegene Zahl erwachsener Patienten mit dem Wunsch nach einer kieferorthopädischen Therapie sowie einer optimalen funktionellen und ästhetischen Rehabilitation erfordert vom Kieferorthopäden ein komplexes Behandlungsmanagement gemeinsam mit allen zahnmedizinischen Fachdisziplinen. Die Kieferorthopädie ermöglicht dabei als integraler Bestandteil einer synoptischen Behandlung eine Verbesserung der präprothetischen Ausgangssituation. Zu den präprothetisch notwendigen kieferorthopädischen Maßnahmen gehören Lückenmanagement und strategische Pfeilerverteilung, die Lösung vertikaler Probleme von Zähnen und Gesamtdentition, die präprothetische Aufrichtung von Pfeilern, aber auch die präprothetische kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie.
14:20-14:40
Es ist bekannt, dass Humane Papillomaviren (HPV) nicht nur zu Gebärmutterhalskrebs, sondern ebenfalls zu Plattenepithelkarzinomen im oberen Aerodigstivtrakt führen können.
Wie genau kommt es zu einem HPV induzierten Plattenepithelkarzinom im oberen Aerodigestivtrakt? Welche Patienten sind betroffen? Wie kann man HPV und insbesondere die durch sie hervorgerufenen Kanzerosen nachweisen? Sind wir Zahnärzte nun in der Pflicht im Rahmen der jährlichen Kontrolle unsere Patienten auf diese Tumore zu screenen? Welche präventiven Maßnahmen gibt es?
Dieser Vortrag bildet einen kurzen Abriss über den aktuellen Stand der Wissenschaft zu HPV induzierten Plattenepithelkarzinomen im oberen Aerodigestivtrakt, um ein größeres Verständnis für diese eigene Tumorentität in der Zahnmedizin zu schaffen.
14:40-15:10
Die perfekte 3-D Position des Implantates ist entscheidend für den dauerhaften Behandlungserfolg. Bei der Positionierung des Implantats gilt es, darauf zu achten, dass keine Wurzeln von Nachbarzähnen oder Nerven verletzt werden und Tiefe und Ausrichtung des Implantats genau stimmen.
Auf herkömmlichen Röntgenbildern sind oftmals wichtige Informationen nicht erkennbar. Abhilfe schafft hier die computergestützte dreidimensionale Implantatplanung.
Die Software ermöglicht eine dreidimensionale Planung am Bildschirm und bietet beste Voraussetzungen, um das Implantat sicher und genau setzen zu können.
Auf der Basis der gewonnen Informationen kann die exakte und sichere Implantatpositionierung im Knochen mittels einer speziellen Planungssoftware in eine Bohrschablone umgesetzt werden.
15:10-15:40
Kaffepause
15:40-16:10
Prof. Dr. Dr. Lorenz Meinel
Anywhere, anytime, anywhere - 3a Diagnostika
16:10-17:10
Indikation: Bei einem ausschließlich auf Zähnen verankerten Zahnersatz haben sich die Entscheidungskriterien für eine festsitzende oder herausnehmbare Variante nicht geändert. Maßgeblich sind weiterhin die Pfeileranzahl, -wertigkeit und -topographie. Durch eine künstliche Pfeilervermehrung mit Implantaten können die erforderliche Pfeileranzahl und -topographie für die Verankerung von festsitzendem Zahnersatz wieder hergestellt werden. Allerdings kann bei einer vertikalen Alveolarkammatrophie in der ästhetischen Zone mit festsitzendem Zahnersatz nur eine bedingt befriedigende Weichgewebsästhetik, bei herausnehmbaren Prothesen hingegen eine sehr natürlich wirkende Ästhetik erzielt werden.
Verankerung: Im Falle von unverblockten Halteelementen besteht im Vergleich zu Stegen eine erleichterte Umsetzung der Mundhygiene. Insbesondere das Locator-Attachment wird weltweit aufgrund der einfachen, kostengünstigen klinischen Umsetzung häufig angewandt. Konuskronen garantierten bei korrekter zahntechnischer und klinischer Herstellung einen völlig schaukelfreien Sitz der Prothese, den Patienten mit dem Gefühl einer festsitzenden Brücke beschreiben. Die sekundäre Verblockung von Implantaten erfordert allerdings eine sehr hohe Passungspräzision, die durch eine intraorale Verklebung von Gerüstkomponenten reproduzierbar erzielt wird.
Langzeitbewährung: Die Überlebensrate von Implantaten wird durch die Verankerungsart nicht beeinflusst und unterscheidet sich nicht von festsitzendem Zahnersatz. Lediglich bei Teleskopprothesen gehen die integrierten Pfeilzähne meist durch Wurzelkaries früher verloren. Die technischen Komplikationsraten und der Nachsorgeaufwand sind jedoch stark abhängig von der Verankerungsart und der zahntechnischen Ausführung der Prothese. Insbesondere reduzieren Metallgerüste, Prothesen-Frakturen, Konuskronen das Ereignis Unterfütterung erheblich.
17:10-17:20
FltlArzt d. R. Prof. Dr. Peter Pospiech
Verabschiedung und Ende der Veranstaltung
17:20-18:20
DGCZ, Prof. Dr. Bernd Kordaß, PD Dr. Sigmar Schnutenhaus M.Sc.
Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde e.V. (DGCZ)
09:00-09:15
Die digitale Abformung gewinnt zunehmend an Bedeutung, auch wenn in der täglichen Praxis die konventionelle Abformung noch weit häufiger durchgeführt wird. Dieses ist nicht zuletzt auf die hohen Anschaffungskosten zurückzuführen. Zahlreiche Studien haben in den vergangenen Jahren untersucht, inwieweit die digitale Abformung die Genauigkeit einer konventionellen Abformung erreicht. Doch gibt es auch Behandlungssituationen, in denen die konventionelle Abformung an ihre Grenzen kommt. Benötigt man zum Beispiel in der Kieferorthopädie eine vollständige Ganzkieferabformung zur Behandlung von Zahnfehlstellungen mittels Aligner-Technologie. Gerade im parodontal geschädigten Gebiss sind jedoch durch Attachmentverlust vor allem Interdental große Hinterschnitte vorhanden, die in der konventionellen Abformung zum Ausreißen des Abformmaterials führen. Somit war das Ziel, mit zwei verschiedenen Intraoralscanner (Trios III, 3Shape und True Definition, 3M Espe) jeweils eine digitale Abformung anzufertigen und diese mit einer konventionellen Doppelmischabformung (Exa'lence, GC) in Bezug auf die Abbildung von Hinterschnitten im Bereich der Interdentalräume zu vergleichen. Auch wenn Studien aufzeigen, dass die digitale Ganzkieferabformung noch nicht die Genauigkeit einer konventionellen Abformung erreicht, so konnte anhand von zwei klinischen Fallbeispielen gezeigt werden, dass beide Intraoralcanner große Hinterschnitte besser darstellen können, als die Doppelmischabformung. Dabei wies der True Definition Scanner eine deutlich bessere Darstellung der Hinterschnitte auf, als der Trios III Scanner. Dieses ist vermutlich auf das jeweilige Aufnahmeprinzip zurückzuführen. Die digitale Abformung ermöglicht somit Behandlungen, die auf Basis einer konventionellen Abformung nicht möglich sind.
09:15-09:30
ZIELE: Untersuchung der Passgenauigkeit von CAD/CAM-Lithiumdisilikat-Kronen, welche auf Grundlage verschiedener Digitalisierungsverfahren hergestellt wurden. Die Nullhypothesen lauteten, dass die Digitalisierungsverfahren zu keinen Unterschieden bzgl. der Genauigkeit der Modelldatensätze, sowie bzgl. der Randpassung der produzierten Lithiumdisilikat-Kronen (IPS e.max CAD) führen.
MATERIAL UND METHODEN: Ein Metallmodell mit einem Molaren als Präparation wurde folgendermaßen digitalisiert (N = 12 pro Gruppe): IOS = Direkte Digitalisierung mittels Intraoralscanner (CS3600), DVT1 = Digitale Volumentomographie (CS9300) der konventionellen Abformung, DVT2 = Digitale Volumentomographie (CS8100) der konventionellen Abformung und EOS = Indirekte Digitalisierung des Gipsmodells nach konventioneller Abformung (CeramillMap400). Die Genauigkeit aller Modelldatensätze wurde in Bezug auf einen vorher generierten Referenzdatensatz durch Best-fit-Überlagerung bewertet. Die Randpassung der produzierten Lithiumdisilikat-Kronen wurde anhand der Replika-Technik bewertet. Unterschiede in der Genauigkeit der Modelldatensätze wurden mittels Mann-Whitney-U-Test bestimmt, während die Unterschiede in der Passgenauigkeit mittels einfaktorieller Varianzanalyse und Scheffé Post-hoc-Test bestimmt wurden (p = 0,05).
ERGEBNISSE: Die Datensatz-Analyse ergab mittlere positive und negative Abweichungen (± SD) für die Gruppen IOS (-0,011 ± 0,007 mm / 0,010 ± 0,003 mm), DVT1 (-0,046 ± 0,008 mm / 0,093) ± 0,004 mm), DVT2 (-0,049 ± 0,030 mm / 0,072 ± 0,015 mm) und EOS (-0,023 ± 0,007 mm / 0,028 ± 0,007 mm). Die Randanpassung zeigte die Ergebnisse IOS (0,056 ± 0,022 mm), DVT1 (0,096 ± 0,034 mm), DVT2 (0,068 ± 0,026 mm) und EOS (0,051 ± 0,017 mm).
ZUSAMMENFASSUNG: Die Ergebnisse führten zur Ablehnung der Nullhypothesen. Hinsichtlich der Genauigkeiten der Modelldatensätze zeigten alle Gruppen bis auf DVT1 zu DVT2 signifikante Unterschiede. Bezüglich der Randspaltanalyse zeigten IOS und EOS den signifikant kleinsten Randspalt. Die Randanpassung der Lithiumdisilikat-Kronen auf Basis von DVT1 und DVT2 liegt innerhalb der klinischen akzeptabler Grenzen, ist jedoch IOS und EOS signifikant unterlegen.
09:30-09:45
Der bestmögliche Erhalt des Knochens ist bei einer Implantatversorgung für die Stabilität, die prothetisch perfekte Position und damit für den funktionellen Langzeiterfolg und die Ästhetik entscheidend. Um einem Knochenverlust vorzubeugen, werden Maßnahmen nach der Zahnextraktion ergriffen, die die Knochenheilung beeinflussen. Die Idee dahinter ist, die resorptiven Vorgänge beim Umbau der Alveole zu reduzieren.
Die Messung mit einer skalierten Parodontalsonde ist ein rein klinisches Messverfahren zur quantitativen Bestimmung des horizontalen und vertikalen Knochenabbaus. Dabei werden zum Zeitpunkt der Zahnextraktion und der Implantation die Breite und die Höhe der Alveole an definierten Strecken gemessen diese.
Qualitative Bestimmung der Veränderungen des Knochens - Knochendichtemessung
Da ARP-Maßnahmen nicht nur die Quantität des Knochens verändern, sondern potentiell auch die Qualität des Knochens, werden weitere Untersuchungsmethoden benötigt. Neben den metrischen Bestimmungen des Knochenniveaus vor und nach den ARP-Maßnahmen wird auch die sich verändernde Knochendichte gemessen. Die Auswertung von DVT-Aufnahmen hinsichtlich der radiologische bestimmten Knochendichte wird als Verfahren zur Beurteilung von ARP-Maßnahmen eingeführt.
Primärstabilität
Die Primärstabilität eines Implantats gilt als Hinweis auf die Knochenqualität. Verschiedene Autoren fanden eine Korrelation zwischen einer hohen Primärstabilität und einer implantologisch guten Knochenqualität. Die primäre Stabilität eines Implantates gilt daher als einer der prognostischen Hauptfaktoren bei Beurteilung einer Implantatinsertion. Die Primärstabilität dient damit auch als Parameter für die Beurteilung von ARP-Maßnahmen. Anschließend wurde die Korrelation zwischen der Primärstabilität und der radiologisch bestimmten Knochendichte bestimmt.
Schlussfolgerungen
Die Bestimmung der Knochenqualität mit DVT-Aufnahmen zeigt eine gute Reliabilität und Validität. Es bestanden keine signifikanten Korrelationen zwischen der radiologisch bestimmten Knochendichte und der Primärstabilität der Implantate. Die deskriptiven Daten zeigten jedoch nach apikal ansteigende Werten der Knochendichte und der Primärstabilität.
09:45-10:00
Die Untersuchung sollte evaluieren ob es für Studierenden ohne Kenntnissen im digitalen Workflow möglich ist modellfrei gedruckte Unterkieferaufbissschienen anzufertigen und wie diese Prozesse erlebt/ bewertet werden.
Material & Methoden
Nach theoretischer Einführung und Demos praktizierten die Studierenden in Tandems den digitalen Workflow unterstützt von schriftlichen Arbeitsanleitungen: Nach gegenseitigem intraoralem Scan beider Kiefer inkl. Kieferrelation (Trios3shape) konstruierten sie jeweils eine äquilibrierte Unterkieferschiene (exocad), welche im DLP-Verfahren (W2P Solflex 170Plus / VOCOV-Print Ortho) gefertigt wurde. Nach Ausarbeitung dieser, gliederten sich die Studierenden die Schienen gegenseitig ein. Jeder Arbeitsschritt wurde durch einen Fragebogen mit visuellen Analogskalen, multiple choice und Ja/Nein Fragen evaluiert.
Ergebnisse
25 Studierende des 3. klinischen Semesters bewerteten im WS17/18 die Demos und Übungen zum Scan positiv (>90% VAS ≤30/100) und fühlten sich dadurch ausreichend theoretisch vorbereitet (>90% VAS ≤43/100).
Bei der Handhabung des Scanners gaben 10 Studierende Probleme an.
13 Studierende würden nach der Übung den Intraoralscan vorziehen, 3 präferieren fortan die konventionelle Abformung.
Das Schienendesign empfanden 71% der Studierende als herausfordernd oder selbsterklärend, 29% bewerteten es als schwierig wobei 2 Teilnehmer anzeigten, dass es "nur mit Hilfe möglich", 15 Studierende, dass "keine" oder "etwas Unterstützung" notwendig sei. Das Endergebnis beim Einsetzen wurde positiv bewertet (75% VAS≤36/100), allerdings konnten drei Schienen aufgrund von Design und Brüchen nicht eingegliedert werden. Der Großteil der Studierenden (81%) schätzt den Gesamteindruck des digitalen Arbeitsablaufs als gut bis zufriedenstellend ein. Nur jeder Zehnte bemaß den Ablauf als unbefriedigend. 58% Studierenden möchten diese Schiene auch weiterhin zur Prophylaxe tragen.
Schlussfolgerungen
Für Anfänger scheint es mit dem aktuellen Stand der Technik möglich, aus Intraoralscans klinisch einsetzbare Aufbissschienen im modellfreien digitalen Workflow herzustellen. Weitere Erhebungen sind zur Identifikation der Schlüsselprobleme notwendig.
10:00-10:15
Zusammenfassung:
In meinem Vortrag möchte ich Ihnen einen effizienten digital & analogen Workflow aufzeigen. Unter Einbeziehung der 3-D-Drucktechnologie in der Planungsphase, soll eine alltagsbewährte, frästechnisch hergestellte anatomische Schiene aus zahnfarbenem Polycarbonat hergestellt werden. Ziel ist es, auf einfache und reversible Weise, eine ausgedehnte provisorische Phase zu gewährleisten und somit die notwendige Implantation des jungen Patienten zu verzögern. Für die spätere vollkeramische Versorgung hilft dieser Testfahrt, ein vorhersagbares Ergebnis zu erreichen.
Fallpräsentation:
Der 21 jähriger Patient stellte sich nach abgeschlossener kieferorthopädischen Behandlung von multiplen Nichtanlagen vor. Sein Wunsch war eine möglichst zeitnah und ästhetisch ansprechende Wiederherstellung der Kaufunktion. Im Team konnten wir einen erprobten Workflow weiterentwickeln: Ein nun digitales Set-up wurde mittels 3-D-Druck hergestellt. Der darauf angefertigte Silikonschlüssel wurde mit Provisorienkunststoff befüllt und in den Patientenmund überführt. Nach erfolgreicher Kontrolle von Funktion, Sprache und Ästhetik konnte eine frästechnisch hergestellte zahnfarbene Mock-up-Schiene aus Polycarbonat eingesetzt werden.
Schwerpunkt:
Um die vielen gewonnenen Informationen einer Planungsphase möglichst Verlustfrei im Team aus Zahnarzt und Zahntechniker zu transportieren, helfen uns eine Vielzahl digitale Werkzeuge weiter. Der Begriff "Workflow 4.0" steht in der Zahnmedizin für Vernetzung und damit für die Weitergabe der am Patienten festgestellten Informationen im Team. Einen in dieser Beziehung einfachen und effizienten Workflow möchte ich Ihnen in diesem Vortrag vorstellen.
10:15-10:30
Virtuelle Artikulation ist die Schnittstelle zwischen digitalisierten Zähnen und der Bewegung des Unterkiefers. Zur virtuellen Umsetzung der Artikulation gibt es mehrere Möglichkeiten. Bisher werden häufig auch in der digitalen Welt bekannte, mechanische Artikulatoren verwendet. Es stellt sich im digitalen Workflow die Frage, wie die Artikulatorwerte ermittelt werden können und die Zahnreihen ausgerichtet werden müssen. Ein Möglichkeit stellt die Verwendung von physischen Modellen in einem Artikulator dar, der dann digitalisiert wird. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, bei denen mit elektronischen Bewegungsregistriersystemen Artikulatorwerte ermittelt werden können, um im digitalen Workflow zu bleiben. Aktuell bekannt sind hierbei die Systeme Sicat Function (Sicat, D-Bonn), mit welchem Artikulatorwerte für mechanische und den Artikulator in der CEREC-Welt anhand von im DVT gewonnen anatomischen Informationen gemessen werden können, sowie der Jaw Motion Analyser (zebris Medical, D-Isny), welcher zukünftig ermöglichen wird, spezielle Messungen zur Artikulatorwertermittlung im CEREC-Artikulator durchzuführen. Dieser Beitrag soll einen Überblick über die Verfahren geben.
10:30-11:00
Pause
11:00-11:15
Der Verlust eines Frontzahnes bedeutet für einen Patienten immer eine große Belastung. Neben der funktionellen und phonetischen Einschränkung, ist es vor allem die Ästhetik, die ein Problem darstellt. Es besteht somit, im Sinne des Patienten ein zeitnaher Handlungsbedarf.
Mit den Cerec Chairside System lassen sich Klebebrücken aus Vollkeramik innerhalb einer Behandlungssitzung herstellen.
Dieser Vortrag zeigt die Indikationsstellung für diese Versorgung und die Entwicklung der Klebebrücken. Anhand einer Fallvorstellung wird das praktische Vorgehen erläutert und diskutiert.
11:15-11:30
Einleitung:
Die Herstellung einflügeliger Adhäsivbrücken aus Zirkoniumdioxid mithilfe eines rein digitalen Workflows stellt bislang noch keine Routine in Praxis und Labor dar. Bisher erfolgte nach konventioneller Abformung das Scannen des Arbeitsmodells gefolgt von der CAD-Konstruktion sowie der subtraktiven CAM Fertigung der Restauration. Zwei klinische Fälle sollen hier demonstrieren, wie der Arbeitsablauf, beginnend mit einem intraoralen Scan bis hin zur CAM Fertigung digital umgesetzt werden kann.
Fallbericht:
In beiden Fällen sollten fehlende laterale obere Inzisiven mit einflügeligen Adhäsivbrücken aus Zirkoniumdioxid ersetzt werden. Nach einer minimalinvasiven palatinalen Präparation nach aktuell bestehenden Empfehlungen des der Lücke benachbarten mittleren Schneidezahnes, wurden je beide Kiefer sowie deren Relation intraoral gescannt (Trios, 3shape). Die Daten wurden, inklusive der in der Datei enthaltenen Information über die Zahnfarbe, an das Zahntechnische Labor versendet. Die Gerüste wurden mit ExoCad im cut back design konstruiert, sodass sie nach dem Fräsen fazial verblendet werden konnten. Da die Gerüste manuell verblendet werden mussten, wurden Modellpaare gedruckt (formlabs2), um funktionell und ästhetisch einwandfreie Restaurationen zu erzielen.
Diskussion:
Alle Gerüste zeigten bei der Anprobe eine einwandfreie Passung, was für die Genauigkeit des Intraoralscans spricht, gerade im oftmals schwer abzubildenden palatinalen Bereich der oberen Inzisiven. Ein rein digitaler Workflow, ohne die manuelle Anfertigung der Verblendungen und ohne physikalische Modelle drucken zu müssen, wäre nur dann möglich, wenn eine digitale Verblendtechnik, wie z.B. die CAD-On-Technik zum Einsatz kommt. Die gesamte Behandlung kann in einer relativ geringen Zeitspanne durchgeführt werden und erspart den Patienten die oftmals unangenehme konventionelle Abformung. Der Zahnarzt hat durch den Intraoralscan eine direkte Kontrolle des Präparationsdesigns und kann sofort mit dem zahntechnischen Labor Rücksprache halten um, falls nötig, Änderungen der Präparation vorzunehmen. Die objektive Farbbestimmung der Software spart Zeit und reduziert ggf. die Anzahl der Behandlungssitzungen.
11:30-11:45
Ziel des Beitrags ist die Demonstration vollständig digitaler Arbeitsketten bei Diagnostik und Therapie von CMD und Bisslageänderungen mit einem verfügbaren Systempaket (Cerec connect, Sicat Function, Sidexis, Cerec inLab) anhand eines Patientenfalls.
Im vorgestellten Fall litt die Patientin mehrere Jahre an ausgeprägter CMD-Symptomatik, die auf eine Distraktion des Kiefergelenks in Schlussbisslage zurück zu führen war. Es wird dargestellt, dass die Diagnose nach zahlreichen erfolglosen konventionellen Versuchen ausschließlich durch erweiterte digitale Diagnostik möglich war.
Die erweiterte CMD-Diagnostik umfasste die Darstellung aller okklusionsrelevanten Strukturen durch DVT, Intraoralscan und Bewegungsaufzeichnungen mittels Ultraschallsensoren. Alle gewonnenen Datensätze wurden fusioniert. Das erstellte digitale 3D Modell, animiert mit den echten Bewegungen der Patientin, wurde ausgewertet.
Nach der Diagnostik wurde auf Basis der gewonnenen Daten eine angepasste Kauoberfläche digital entworfen und digital gefertigt.
Folgende Therapieschritte wurden rein digital durchgeführt:
1. Anfertigung einer Aufbissschiene,
2. Übertragung der Daten auf noninvasive Tabletops
3. Umsetzung in keramische Overlays und Veneers
Nach jedem einzelnen Schritt erfolgten erneute Bewegungsaufzeichnungen welche ins bestehende 3D- Modell integriert wurden um die Therapiefortschritte zu objektivieren.
Nach der Therapie war die Patientin auch klinisch beschwerdefrei.
Die präzise digitale Diagnostik war zum einen ausschlaggebend für die Findung der Ursachen des Krankheitsbildes, zum anderen dienten die Daten zur Findung der therapeutischen Kauoberfläche. Die digitale Arbeitskette ermöglichte eine exakte Übertragung von einem Schritt zum nächsten und war klar reproduzierbar.
11:45-12:00
Die Wiederstellung der Kaufunktion zählt zu einer der wichtigsten Aufgaben zahnärztlich-restaurativen Handelns. Dabei ist es nicht einfach, die Kaufunktion sinnvoll zu quantifizieren. Eine Möglichkeit besteht darin, die kaufunktionelle Qualität von okklusalen Kontakten in einem virtuellen, oralphysiologischen Aritkulator sichtbar zu machen. Hierzu wird das ultraschallbasierte Messsystem Jaw Motion Analyser (JMA , Fa. Zebris, D-Isny) mit eingescannten Kiefern gekoppelt und Bewegungsmuster beim "Okkludieren", hier speziell bei der Kaufunktkion analysiert.
Es wird ein Patientenfall vorgestellt, bei dem die Wiederherstellung einer "eingebrochenen" Okklusion im Vordergrund steht, zugleich aber auch ein ästhetisches Ergebnis angestrebt wird. Eine vor der Behandlung durchgeführte Okklusionsanalyse zeigte massive, zentrische Frühkontakte im Molarenbereich, sowie beiderseits Hyperbalancen. Die Patientin litt zudem unter CMD-Beschwerden, die mit einer zentrischer Okklusionsschiene und Heimübungen therapiert werden konnten.
Für die definitive Restauration wurden mit dem CEREC-System Disilikat-Keramik-Kronen in der Oberkiefer-Front und im Prämolarenbereich angefertigt und metallkeramische Kronen im Seitenzahnbereich. Eine Kontrolle des Ergebnisses im virtuellen, oralphysiologischen Artikulator bei Kaufunktion unter Standardbedingungen (freies und angewiesenes Kauen mit Goldbärchen, Fa. Haribo, D-Bonn) zeigte eine deutliche Verbesserung der okklusalen Kontaktmuster gegenüber der Ausgangssituation - insbesondere diejenigen Kontaktepunkte/areale, die beim Kauen häufig eingenommen werden, waren gleichmäßiger verteilt und traten nicht nur punktuell und isoliert distal im Bereich der Molaren auf.
Eine solche Auswertung zeigt die besondere Qualität, die ein virtueller Artikulator bei der Darstellung des "Okkludierens" mit physiologischen Bewegungsmustern haben kann.
12:00-12:15
Anhand mehrerer Patientenfälle soll ein strukturierter digitaler Workflow in der Zusammenarbeit zwischen zahnärztlicher Praxis und zahntechnischem Labor aufgezeigt werden.
Die konsequente Anwendung digitaler Verfahren und spezieller Materialien die für diese Arbeitsweise optimiert sind, lassen funktionell und ästhetisch hochwertige Arbeiten zu wirtschaftlich interessanten Bedingungen zu. Auch komplexe Fälle aus der konventionellen und implantatgetragenen Prothetik können schematisiert durchgeführt werden.
An Beispielen soll dieser Workflow unter besonderer Beachtung monolytischer multilayer Werkstoffe aus Zirkon vorgestellt werden.
DGZ (mit DGPZM + DGR2Z + DGET), Prof. Dr. Wolfgang Buchalla, Prof. Dr. Diana Wolff
Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung e.V. (DGZ), Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM), Deutsche Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR²Z), Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET)
13:30-14:00
Neuartige molekularbiologische Methoden haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Mittlerweile können Proben aus der Mundhöhle aufs Genaueste untersucht und die darin enthaltenen Bakterien genetisch bestimmt werden. Für die Forschung eröffnen sich dadurch ungeahnte Einblicke in die Vielfalt und Komplexität in oralen Biofilmen. Viele traditionelle Lehrmeinungen, wie beispielsweise, dass Mutans Streptokokken die Karies Bösewichte sind und zwangsläufig zu Löchern im Zahn führen, wurden mittlerweile berichtigt und mit neuen Erkenntnissen ergänzt. In unseren Praxisalltag haben die neuartigen Methoden und Erkenntnisse bislang allerdings nur bedingt oder noch gar keinen Einzug gehalten. Der Vortrag erläutert den aktuellen Stand der Forschung und zeigt zukünftige Perspektiven auf.
14:00-14:30
Viele defekte Restaurationen lassen sich oft einfach und kostensparend reparieren. Um die verschiedenen Substrate adäquat für die Reparatur mit Komposit vorzubehandeln, stehen verschiedene Verfahren (z.B. Abstrahlen mit Aluminiumoxid, Silikatisieren) und Produkte (Universalprimer, (Universal)-Adhäsive) zur Verfügung. Gleichzeitig ist es häufig nicht nur notwendig, die defekte Restauration, sondern auch die umgebende Zahnhartsubstanz entsprechend zu konditionieren, wobei eine Kontamination von Schmelz und/oder Dentin mit den Reparaturmaterialien nicht immer vermieden werden kann.
Im Vortrag werden die verschiedenen (neuen) Möglichkeiten zur Konditionierung der Reparaturoberfläche diskutiert und mögliche Fehler oder Probleme bei der Anfertigung einer Reparaturfüllung aufgezeigt.
14:30-15:00
Häufig beschränkt sich die Diskussion über die Wurzelkanalpräparation auf eine Abwägung der angeblichen Vor- und Nachteile der neuesten Feilen(systeme), deren "Qualität" dann abschließend nur allzu gerne am postoperativen Röntgenbild beurteilt wird, was der Komplexität und Bedeutung dieses Arbeitsschritts aber nicht gerecht wird. Bereits bei der Planung der Präparation sollte die Diagnose ebenso berücksichtigt werden wie die röntgenologisch erkennbare Anatomie der Wurzelkanalsysteme, um nicht nur ein passendes Feilensystem auszusuchen, sondern auch, um die anzustrebende Größe und Konizität der Präparation zu planen.
Im Weiteren gilt es dann, Zugangskavität, Präparation, Desinfektion und Obturation optimal aufeinander abzustimmen.
Der Vortrag versucht, die wichtigsten Eckpunkte der Präparation von Patency und Single-File bis hin zu Dentincracks und Instrumentenfrakturen und zu beleuchten und häufige Fehler aufzuzeigen.
TAKRegMed und AfG, Prof. Dr. Werner Götz, Dr. Katharina Reichenmiller, PD Dr. Dr. Christian Kirschneck, Prof. Dr. Michael M. Wolf
Transdisziplinärer Arbeitskreis Regenerative Medizin (TAK RegMed), Arbeitsgemeinschaft für Grundlagenforschung (AfG)
13:00-13:50
OA, eine altersbedingte, trauma-induzierte, multifaktorielle und unterschwellig inflammatorische degenerative Krankheit, ist ein aktives Geschehen. OA ist ebenfalls die häufigste Form der Arthritis, welche das temporomandibuläre Gelenk (TMJ) betrifft. Genau wie bei der OA-Entwicklung im Knie- oder Hüftgelenk, ist die TMJ-OA Pathologie durch eine progressive Knorpeldegradation, subchondralem Knochenremodelling und einer chronischen Entzündung des Synoviums gekennzeichnet. Die entscheidenden Faktoren, die zur Entwicklung von OA beitragen sind: Apoptose, Nekrose, Autophagie der Chondrozyten, Änderungen des stabilen chondrogenen Chondrozytenphänotyps zu einem katabolen, seneszenten und hypertrophen Status, unterschwellige Inflammation und der Verlagerung von anabolen Signalwegen zu katabolen Signalwege.
13:50-14:10
Dr. Sinan Sen
Vortrag des AfG-Straumann-Preisträgers "Bestes Poster" - Besitzt das neuronale Guidance-Molekül Semaphorin 3A eine Funktion während der orthodontischen Zahnbewegung?
14:10-15:00
Dr. Daniel Bäumer
Socket Shield - Neue Wege für die Sofortimplantation in der ästhetischen Zone
15:00-15:30
Pause
15:30-16:20
Prof. Dr. Dr. Günter Lauer
Tissue Engineering von Mucosa : früher, heute und morgen
16:20-16:40
Angesichts steigender Resistenzzahlen stellt die antimikrobielle photodynamische Therapie (aPDT) eine vielversprechende Alternative dar. Ziel dieser Studie war es, die Effektivität und den Wirkmechanismus von Phenalen-1-on Photosensibilisatoren (PS) bei der Inaktivierung von parodontalpathogenen Bakterien zu untersuchen.
Die antimikrobielle Effektivität der aPDT mit Phenalen-1-on PS wurde an einem polymikrobiellen in vitro Biofilmmodell mittels CFU-Assay evaluiert (Kontrollen: CHX, Metronidazol). Eine Schädigung der Zytoplasmamembran wurde durchflusszytometrisch nach Färbung mit Propidiumjodid untersucht.
Die aPDT mit SAPYR war unter den untersuchten Bedingungen genauso effektiv wie CHX, wobei im Gegensatz zu CHX bei der aPDT keine Schädigung der Zytoplasmamembran auftrat.
16:40-17:30
PD Dr. Eva Köllensperger
Stammzellen aus Fettgewebe - vom Hüftgold zum Heiligen Gral
17:30-18:00
Mitgliederversammlung
DGAZ, Prof. Dr. Ina Nitschke
Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ)
14:00-14:45
Die zahnmedizinische Versorgung von Patienten, die aufgrund ihrer allgemeinmedizinischen Beeinträchtigung einen erhöhten Pflegegrad haben, weicht häufig von den als richtig anerkannten Konzepten der Schulmedizin ab. Geltende Qualitätskriterien müssen bisweilen vernachlässigt oder der gegebenen Situation angepasst werden. Die Behandlungsergebnisse erscheinen daher häufig als unorganisiert, unvollständig oder sogar falsch.
Für die Therapieplanungen und/oder -entscheidungen bei Pflegebedürftigen spielen in der Regel andere Faktoren eine Rolle als bei "gesunden" Patienten: In welcher Lebensphase befindet sich der Patient?
Wie ist die kognitive Leistungsfähigkeit?
Welche Besonderheiten ergeben sich durch eine veränderte Belastbarkeit?
Wo kann die Behandlung erfolgen?
Wie ist die soziale Situation?
Infolge der angedeuteten Vorbedingungen bei der Unterstützung dieser äußerst inhomogenen Patientengruppe stellt sich allen am Prozess beteiligten Personen immer wieder die Frage, ob das Ergebnis als Erfolg oder Misserfolg zu werten ist.
Anhand von drei dokumentierten und dargestellten Patientensituationen, soll bezogen auf den Ort der erfolgten Behandlung - Praxis, häusliches Umfeld, spezialisierte Klinik - eine mit dem Auditorium interaktiv geführte, kritische Diskussion dieser sensiblen Frage erfolgen.
Wir, die DGAZ und Ihre referierenden Spezialisten, laden Sie dazu herzlich ein, hoffen auf eine rege Teilnahme und freuen uns auf den lebhaften Austausch.
14:50-15:35
Hansmartin Spatzier
Zahnmedizinische Therapie bei pflegebedürftigen Senioren mobil, außerhalb der Praxis- Erfolg oder Misserfolg? Wie würden Sie entscheiden ?
15:40-16:25
Dr. Dr. Anna Greta Barbe
Zahnmedizinische Therapie bei pflegebedürftigen Senioren unter klinischen Gesichtspunkten- Erfolg oder Misserfolg? Wie würden Sie entscheiden?
AKEPHV (DGEV), Prof. Dr. A. Rainer Jordan MSc
Ausblick 2030: Veränderung zahnärztlicher Versorgungsbedarfe
Arbeitskreis für Epidemiologie, Public Health und Versorgungsforschung (AK EPH)
15:30-15:45
Prof. Dr. Ulrich Schiffner
Morbiditätsentwicklung in Kindern: Karies
15:45-16:00
Prof. Dr. Falk Schwendicke MDPH
Morbiditätsentwicklung in Erwachsenen und Senioren: Karies und Zahnverluste
16:00-16:15
With more teeth retained for longer in an ageing population, population-wide periodontal treatment needs may increase. We assessed and projected periodontal treatment needs from 1997 to 2030 in Germany.Partial-mouth probing-pocket depths (PPD) from repeated waves (1997, 2005, 2014) of the nationally-representative German Oral Health Studies were transformed into full-mouth PPDs via decision-tree-based ensemble-modeling. In line with German healthcare-regulations, teeth with PPD≥4mm were regarded as needing periodontal treatment. Weighted means were interpolated cross-sectionally by fitting spline-curves and then regressed longitudinally 1997-2030.In 1997, younger adults (35-44-years old) had a mean of 7.4 teeth needing treatment (overall 93.8 million teeth); this decreased to 4.8 teeth (47.3 million teeth) in 2014. For 2030, we project 3.2 teeth (33.7 million teeth). In seniors, an increase was recorded (1997: 4.5 teeth, 33.5 million teeth; 2014: 7.5 teeth, 63.4 million teeth); this is expected to continue until 2030 (to 12.2 teeth, 140.8 million teeth). The cumulative number of teeth needing treatment increased from 2000 (355 million) to 2015 (365 million), and will increase further to 2030 (464 million). Population-wide periodontal treatment needs may increase until 2030, mainly in the elderly. Concepts for addressing these growing needs are required.
16:15-16:30
Prof. Dr. Ina Nitschke
Morbiditätsentwicklung in Hochbetagten
16:30-16:45
MV DGZMK
17:30-18:30
Mitgliederversammlung der DGZMK
Samstag, 10.11.2018
AG Keramik
Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e. V. (AG Keramik)
09:00-09:45
Dr. Karl-Ludwig Ackermann
Klinische Langzeitergebnisse von kombinierten vollkeramischen Restaurationen auf Zähnen und Implantaten
09:45-10:30
Prof. Dr. Sven Reich
Grenzbetrachtungen - Materialien im Fokus
10:30-11:00
Pause
11:00-11:45
Prof. Dr. Andree Piwowarczyk
Tabletops - Keramik oder Komposit
11:45-12:30
Prof. Dr. Petra Gierthmühlen
Komplexe Behandlungsfälle - innovativ & digital gelöst
12:30-13:00
Was wirklich wichtig ist: Ergebnisse der Praxisbefragungen 2015-2018 & Verleihung des Forschungs- und Videopreises 2018 der AG Keramik
13:15-15:00
Mitgliederversammlung der AG Keramik
DGZ (mit DGPZM + DGR2Z + DGET), Prof. Dr. Christian Ralf Gernhardt
Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung e.V. (DGZ), Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM), Deutsche Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR²Z), Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET)
09:00-09:30
Zahnpasten sind insbesondere durch ihren Fluoridgehalt ein Eckpfeiler der Kariesprävention. Allerdings ist nicht jede Fluorid-Zahnpasta gleichermaßen wirksam. Es kommt auf die Art des eingesetzten Fluorids, seine Konzentration und Bioverfügbarkeit an sowie auf die Häufigkeit der Anwendung der Zahnpasta. Die Kosmetik-Verordnung setzt als Obergrenze für den Fluoridgehalt von Zahnpasten einen Wert von 1.500 ppm. Für die Prävention im Milchgebiss wurden bis jetzt Konzentrationen von max. 500 ppm empfohlen. Da diese sich als nur wenig wirksam erwiesen, sehen aktuelle Empfehlungen eine Erhöhung der Konzentration auf 1.000 ppm vor. Hintergründe dieser Empfehlung werden in dem Vortrag ebenso beleuchtet wie die Auswahl einer möglichst wirksamen Zahnpasta für Erwachsene.
09:30-10:00
Derzeit rücken vitalerhaltende Maßnahmen und vor allem eine Erweiterung der Indikationsstellung der Pulpotomie zunehmend in den Fokus. Die Pulpotomie blieb lange Zeit auf Milchzähne und bleibende Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum beschränkt. Mittlerweile findet sich jedoch Literatur zur Anwendung dieses Konzeptes auch an Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum bei Patienten verschiedener Altersstufen, sowohl für die traumatische als auch für die kariöse Exposition. Die partielle Pulpotomie bietet dabei Vorteile als gewebsschonende Variante. In diesem Vortrag werden Indikationsstellung, Durchführung, Erfolgsaussichten sowie maßgebliche Einflussfaktoren diskutiert.
10:00-10:30
Prof. Dr. Christian Ralf Gernhardt
Spülunfälle und deren Konsequenzen und Vermeidung
AK Geschichte, Dr. Wibke Merten
Arbeitskreis Geschichte der Zahnheilkunde (AKGZ)
09:00-09:15
Dr. Wibke Merten
Die Entwicklung des Arbeitskreises und seine Zukunft
09:15-09:45
Der "Nürnberger Prozess", der "Mauthausen-Prozess" oder der "Auschwitz-Prozess" gehören zu den bekanntesten Gerichtsverfahren, in denen nationalsozialistische Verbrechen juristisch aufgearbeitet wurden. Dementsprechend befassen sich viele Publikationen mit den Biografien der dort verhandelten Täter.
Im medizinischen Bereich lag der Fokus allerdings bisher meist auf der Ärzteschaft. Ziel dieses Vortrages soll es demgegenüber sein, eine noch kaum betrachtete Personengruppe aufzuarbeiten: die vor Gericht gestellten Zahnärzte.
Anhand von ausgewählten Kurzbiographien und auf der Grundlage von Primärquellen wird aufgezeigt, in welcher Form Zahnmediziner zu Akteuren des NS-Regimes wurden, welche Verbrechen sie verübten und wann und v.a. wofür sie sich vor Gericht verantworten mussten.
09:45-10:15
Dr. Jens Westemeier
Die Brüder Eisenreich - eine bayerische Zahnbehandlerfamilie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zwischen "Hitler-Putsch", Konzentrationslagerdienst und Widerstand
10:15-10:45
Der Vortrag fokussiert auf den Starnberger Dentisten Friedrich Krohn, der in der Frühphase der NSDAP im nahen Umfeld Hitlers agierte. Im Mittelpunkt des Beitrages steht die berufliche und politische Rolle Krohns in der Weimarer Republik und der Anfangsphase der NS-Zeit. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Beleuchtung des Agitationsspielraums und Darstellung von Radikalisierungsprozessen. Zudem wird diskutiert, weshalb sich insbesondere Zahnärzte und Dentisten vergleichsweise früh der NSDAP andienten. Abschließend werden weiterführende Forschungsdesiderate aufgezeigt.
10:45-11:15
Frau Dr. Gisela Tascher recherchiert seit 2009 als Mitglied und im Auftrag des Arbeitskreises "Geschichte der Zahnheilkunde" der DGZMK für eine Chronik zum Thema: Geschichte der "Sammlung Proskauer/Witt" der "Deutschen Zahnärzte-Bücherei" und des "Forschungsinstitutes für Geschichte der Zahnheilkunde". Hintergrund für diese Recherchen ist die im Zusammenhang mit dem Umzug der Geschäftsstelle der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) nach Berlin (1999/2000) stattgefundene Auflösung der bis dahin in Köln ansässigen "Deutschen Zahnärzte-Bücherei" und der "Forschungsstelle für die Geschichte und Zeitgeschichte der Zahnheilkunde" (Unterhaltsträger: BZÄK und KZBV). Die historisch sehr wertvolle und von mehreren Zahnärztegenerationen aufgebaute kulturhistorische Sammlung lagert seit dem Umzug der BZÄK nach Berlin dort in Containern. Aktuell berät die BZÄK über eine Überführung dieser Sammlung in ein Museum nach Sachsen.
11:15-11:45
Mitgliederversammlung des AK Geschichte mit Wahlen
DG PARO
Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO)
11:00-11:05
Prof. Dr. Dr. Holger Jentsch
Begrüßung und Moderation
11:05-11:40
Prof. Dr. Moritz Kebschull
Was passiert nach nicht-chirurgischer und chirurgischer Parodontitis-Therapie
11:40-12:15
Prof. Dr. Falk Schwendicke MDPH
Wurzelkaries-Risiko nach Parodontitis-Therapie
12:15-12:35
Überreichung der DG PARO / meridol® Forschungsförderung und Präsentation der Ergebnisse
12:35-13:10
Prof. Dr. Dr. Holger Jentsch
Gezielte parodontale Regeneration und die Wurzeloberfläche
13:10-13:45
Sonja Sälzer
Wurzeloberflächen - Überempfindlichkeit und Lebensqualität
13:45-13:50
Diskussion
13:50-14:00
Verleihung: DG PARO / meridol® Preise
IAZA & AG ZMB, Prof. Dr. Grietje Beck, Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer, Prof. Dr. Andreas Schulte
Anästhesiologisch/zahnärztliche Behandlung von Menschen mit Behinderungen
Interdisziplinärer Arbeitskreis für Zahnärztliche Anästhesie (IAZA), Arbeitsgemeinschaft Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonderem medizinischen Unterstützungsbedarf (AG ZMB) in der DGZMK (AG ZMB)
13:30-14:00
Dr. Peter Schmidt
Verhaltensführung, Sedierung oder Allgemeinanästhesie bei der zahnmedizinischen Versorgung von Kindern mit Behinderung?
14:00-14:30
Dr. Gerd Schröter
Anästhesiologische Behandlung von Kindern mit Behinderungen
14:30-15:00
Menschen mit Behinderungen sind eine sehr heterogene Patientengruppe.
Daher muss die Entscheidung, ob ein zahnärztlicher Eingriff im Wachzustand, in (Analgo-)Sedierung oder in Allgemeinanästhesie durchgeführt werden soll, immer individuell getroffen werden. Die allgemeine Begründung "Behinderung" als rechtfertigende Indikation für eine Behandlung in Allgemeinanästhesie greift zu kurz.
Die wichtigsten Kriterien und Indikationen, eine gut begründete Entscheidung zu treffen, sind in einer über die letzten 20 Jahre entwickelten und erprobten Checkliste zusammengefasst. Die Entscheidungsfindung kann somit strukturiert dokumentiert werden.
15:00-15:30
Zwar sind frühkindliche Hirnschäden, Behinderungen durch Sauerstoffmangelereignisse oder Demenz in jeder Form häufig, es können jedoch auch sehr seltene anästhesierelevante Erkrankungen zu Behinderungen führen. Im Zweifelsfall ist es dann besser den Patienten in ein Zentrum zur Weiterbehandlung zu verlegen. Besonders problematisch ist die Narkoseeinleitung, da es zum Teil sehr schwierig ist, mit den Patienten zu kommunizieren, um ihnen einen venösen Zugang zu legen. Ggf. müssen andere Zugangswege für die Verabreichung der Narkotika gewählt werden. Während die Narkoseführung in der Regel unproblematisch ist, muss besonderes Augenmerk dann wieder auf die postoperative Phase gelegt werden. Sicher geregelt sein müssen auch die administrativen Belange und die postoperative Nachbetreuung.
15:30-16:00
Mitgliederversammlung der IAZA
AK Ethik
Arbeitskreis Ethik in der DGZMK (AK Ethik)
13:30-14:15
Das Genfer Ärztegelöbnis kann als die moderne Fassung des "Eids des Hippokrates" gelten. Es fasst die maßgebenden ethischen Prinzipien ärztlichen Handelns gegenüber den Patienten zusammen und gilt - insbesondere im Zeitalter der Globalisierung - als wichtige normative Orientierungshilfe.
Der Weltärztebund hat im Oktober 2017 in Chicago eine umfangreiche Überarbeitung des Genfer Gelöbnisses verabschiedet. Der Vortrag beleuchtet die Hintergründe der Revisionen, referiert und diskutiert die wichtigsten Änderungen im Vergleich.
Bei der Analyse wird deutlich, dass die Patientenautonomie und die Patientenrechte gegenüber der bisherigen Fassung deutlich stärker betont werden. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Vortrag die Frage nach den möglichen Rück- und Auswirkungen auf die Ärzte- und die Zahnärzteschaft und die ärztliche bzw. zahnärztliche (Muster-)Berufsordnung.
14:15-15:00
Die Rekonstituierung der DGZMK im Jahr 1949 bedeutete nicht nur eine wissenschaftliche Renaissance, sondern zugleich einen berufs- und personalpolitischen Neubeginn. Sie fiel zeitlich zusammen mit der von den Allierten initiierten "Entnazifizierung". Doch welche Rolle maß die neue DGZMK-Führung der politischen Vergangenheit ihrer Mitglieder bei?
Ebendieser Frage geht der Vortrag nach. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen dabei drei ausgezeichnte Persönlichkeiten, die allesamt das "Dritte Reich" als praktizierende Zahnärzte in unterschiedlicher Weise beruflich durchlebten.
Die Analyse zeigt, dass die Rolle der betreffenden Personen im "Dritten Reich" im Nachkriegsdeutschland weder bei der Präsidentenwahl noch bei der Auszeichnung von DGZMK-Mitgliedern eine nennenswerte Rolle gespielt hat.
15:00-15:30
Pause
15:30-16:15
Trotz der Relevanz ethischer Fragestellungen erfolgte bisher keine strukturierte Integration ethischer Lehrinhalte in das zahnmedizinische Curriculum. Vor diesem Hintergrund wurde in Kiel eine Bedarfsanalyse mit Studierenden der Zahnmedizin durchgeführt. Ziel war die Evaluation studentischer Einstellungen zu ethischen Fragestellungen im Lichte ihrer Patientenbehandlung.
Hierzu wurden Studierende des 6. und 10. Fachsemesters rekrutiert (n = 12 bzw. n = 11). Es wurde ein exploratives, qualitatives Studiendesign mit Leitfadeninterviews gewählt. Die Gesprächsdimensionen umfassten u.a. allgemeine Einstellungen, Erfahrung zu ethischen Fragen, Definitionen und Erwartungen an Lehrinhalte und -methoden. Nach Transkription der Audio-Dateien erfolgte eine qualitative Inhaltsanalyse.
Kein Studierender konnte eine ethische Fragestellung mit Bezug zu eigenen Ereignissen und Erfahrungen (privat/Studium) erläutern. Fragen zu Definitionen konnten mehrheitlich nicht beantwortet werden. Die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen wurde ausschließlich mit der eigenen Patientenbehandlung begründet.
Die Studie zeigte als Hauptproblem ein fehlendes ethisches Basiswissen auf. Stattdessen wurde durchlebte Betroffenheit, ausgelöste Hilfslosigkeit und eine allgemeine Überforderung im Umgang mit entsprechenden Situationen geschildert. Die Ergebnisse legen nahe, dass ethische Grundlagen vor der Patientenbehandlung gelehrt werden sollten. Dabei ist eine Verknüpfung mit klinischen Sachverhalten und Fallvignetten zu empfehlen.
16:15-17:00
Bieten die aktuellen technischen Entwicklungen sowie die perspektivischen technischen Möglichkeiten und die Resonanz der Kollegenschaft auf entsprechende Initiativen einen Anhalt dafür, dass Misserfolge in Zukunft vermieden oder in ihrer Zahl reduziert werden können?
Aus einer fiktiven Zukunft heraus wird der Blick auf die aktuelle Situation der Zahnmedizin gerichtet und (wo möglich) Lösungsmöglichkeiten für aktuelle Defizite aufgezeigt.
Derzeit wird das Fehlermanagement in der Zahnmedizin, insbesondere was die Kommunikation eigener Fehler in der Kollegenschaft betrifft, nur sehr zaghaft umgesetzt. Theoretisch besteht die Möglichkeit, ein "radikales Fehlermanagement" zu etablieren. Der Preis dafür für die Kollegenschaft wäre allerdings sehr hoch.
Die Gründe für die Zurückhaltung, eigene Fehler zu kommunizieren und so interkollegial daraus zu lernen liegen sowohl im ärztlichen Selbstbild als auch im haftungsrechtlichen Umfeld der Medizin.
Wenn wir als Zahnmediziner zukünftig Misserfolge verhindern oder zumindest ihre Häufigkeit reduzieren möchten, müssen das rechtliche Umfeld, das ärztliche Selbstbild und die Stigmatisierung von Fehlern überdacht werden.
AKEPZ, Prof. Dr. Kurt Werner Alt, Assoz. Prof. Dr. Dr. phil. Roland Garve DTM&P
Arbeitskreis Ethno- und Paläozahnmedizin der DGZMK (AKEPZ)
14:00-14:30
Mammalian dental enamel is a key archive for the reconstruction of past environments. Sequentially mineralizing enamel provides continuous, several year-long environmental 'proxy' records, which spatially-resolved sampling by laser mass spectrometry can 'read' at seasonal and higher time resolution. Past nutrition or mobility can be reconstructed via trace element ratios (e.g. Sr/Ca) or Sr-isotopes, respectively. The combination with enamel histology establishes the chronology of such events. In this talk, I will present current examples using modern and archaeological teeth, focusing on Pb-exposure, mobility, transhumance and enamel mineralization.
14:30-14:50
14:50-15:10
Prof. Dr. Kurt Werner Alt
Zahnerhaltung - ein Blick weit in die Vergangenheit
15:10-15:30
Mit der Sesshaftwerdung des Menschen und dem Einzug der Landwirtschaft vor etwa 7500 Jahren ändern sich Ernährungs- und Lebensgewohnheiten maßgeblich. Dies spiegelt sich auch in der Zahngesundheit wider. Im Laufe des Neolithikums und der Frühbronzezeit zeichnen sich deutliche Unterschiede im Kariesbefall ab, die sich mit anderen Gesundheits- und Ernährungsmarkern korrelieren lassen. Hierzu werden die Ergebnisse einer dentalanthropologischen Studie an Skelettfunden aus Mitteldeutschland vorgestellt.
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