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Premiumpartner2015

118 Die Relevanz der richtigen Materialwahl ohne postaugmentativ große Weichgewebechirurgie mit den bekannten Nachteilen für den Patienten betreiben zu müssen.Was die Patienten angeht, werden diese angewiesen, mit der Zunge fern zu bleiben und bis zur Nahtentfernung jeden zweiten Tag zur Nachkontrolle und CHX-Behandlung zu erscheinen. Eine antibiotische Abschirmung betrachten wir bei Patien- ten ohne erhöhtes Risiko inzwischen nicht mehr als zwingend. Redaktion: In welchen Fällen macht eine Offene Einheilung Ihrer Meinung nach Sinn? Dr. Taffet: Offene Einheilung macht immer dann Sinn, wenn zum Erreichen eines span- nungsfreien Wundverschlusses invasive, traumatische Eingriffe im Bereich der begrenzenden Mukosa notwendig wären. Diese Eingriffe führen zu Wundheilungsstörungen, sind für den Patienten schmerzhaft und nützen oft nicht viel, da ein recht hoher Prozentsatz der Wund- verschlüsse durch Dehiszenz trotzdem aufgeht und danach „offen“ heilt. Also macht „Open Healing“ in der Regel Sinn. Nur Ausnahmefälle sollten primär geschlossen behandelt werden.  Redaktion: Warum gibt es in Deutschland immer noch Vorbehalte gegen die Möglichkeit der Offenen Einheilung? Dr. Taffet: Ich denke, diese Vorbehalte gibt es nicht nur in Deutschland, sondern allgemein. Es ist ein grundsätzlich neuer Behandlungsansatz, der den bisherigen allgemein gültigen Regeln und Empfehlungen absolut gegensätzlich ist. Vorbehalte sind also normal. Die gab es auch in den 1970er und 80-er Jahren gegenüber der Implantologie allgemein. Neue Behand- lungsmethoden brauchen immer eine gewisse Zeit, bevor sie sich gegen die „Massenträg- heit“ durchsetzen können. Redaktion: Wie sicher ist dieses Verfahren? Über welche Erfahrungen/Kompetenzen muss der Behandler verfügen, um dieses anwenden zu können? Dr. Taffet: Erfahrungen, Kompetenzen? Nun, jeder chirurgisch und implantologisch einiger- maßen versierte Zahnarzt ist in der Lage, diese Methode anzuwenden. Die Bereitschaft zum sorgfältigen mikrochirurgischen Arbeiten wird vorausgesetzt. Die Patienten müssen gut auf- geklärt und bereit sein, eine gute häusliche Mundhygiene durchzuführen, professionelle Rei- nigung vorab ist Bedingung: Die Mundhöhle funktioniert wie ein Sack mit Kartoffeln: Ist eine Faule drin, faulen nach einiger Zeit alle!

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