Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Premiumpartner2011

108 Risiko Zahnextraktion? Risikoerkennung: Warum Extraktionsalveolen behandeln? Die Erwartungen sind hoch: Eine Implantattherapie oder Brückenversorgung soll vorherseh- bar und die Behandlung möglichst einfach und risikoarm sein. Prothetische Versorgungen sollen langfristig funktionstüchtig bleiben und ästhetisch ansprechend aussehen. Nicht immer lassen sich diese Ergebnisse so ohne Weiteres erzielen. Denn nach einer Zahnextrak- tion verändern sich unweigerlich die Form und das Volumen des Kieferkammes. So kommt es im Durchschnitt zu einemVerlust des Kieferkammvolumens von ca. 35 % in den ersten drei Monaten und von ca. 50 % in den ersten sechs Monaten nach Extraktion1. Nach einem Jahr beträgt der Verlust an Kammhöhe durchschnittlich 2 bis 4 mm. Auch das ästhetische Ergeb- nis rein prothetischer Versorgungen kann durch diese Veränderungen beeinträchtigt werden (Balkoneffekt) und sich auf Phonetik und Mundhygiene auswirken. Unvermeidliche Resorption nach Extraktion Verschiedene tierexperimentelle Studien der Gruppe um Maurício Araújo (Brasilien) und Jan Lindhe (Schweden) haben viele Rätsel um die Heilungsvorgänge in der Alveole gelöst. So zeigten die Forscher, dass der sogenannte Bündelknochen eine Hauptrolle bei den Abbau- vorgängen spielt. Diese die Innenwände der Alveolen bildende Knochenart verliert als Par- odontium-abhängige Struktur nach Zahnextraktionen ihre Versorgung und Funktion und wird in der Folge von Osteoklasten resorbiert. In einer zweiten Phase wird auch die bukkale Oberfläche des Alveolarknochens remodelliert. Hierdurch wird der Knochen in vertikaler und horizontaler Dimension substanziell abgebaut2,3. Dabei ist der horizontale Volumenverlust größer als der vertikale4. In der Folge nimmt auch die Menge des auf dem Knochen liegen- den Weichgewebes ab. Zudem kann es zu einer Verschiebung der Mukogingivallinie und zu einem Verlust der Papillen im Defektbereich kommen5. Leider sind bei den meisten Patienten die bukkalen Knochenlamellen im ästhetisch rele- vanten Oberkiefer-Frontzahnbereich dünn3,6. Dünne Lamellen bestehen in ihrem koronalen Anteil überwiegend aus Bündelknochen und sind deshalb besonders stark von den Abbau- vorgängen betroffen2. Auch bei Patienten mit einem dünnen parodontalen Biotyp und pro- minenten Zahnwurzeln muss mit einem ausgeprägten Volumenverlust gerechnet werden7. Sollen diese Patienten später mit einem Implantat versorgt werden, sind die Eingriffe sowie die prothetische Versorgung insbesondere im ästhetisch relevanten Frontzahnbereich aufwendiger, komplizierter und risikoreicher. So muss der Zahnarzt Knochen augmentieren, um das Implantat in optimaler implantatprothetischer Position inserieren zu können. Damit ein primärer Wundverschluss und ein optimales ästhetisches Ergebnis erzielt werden kön- nen, muss er zudem häufig Weichgewebeaugmentationen durchführen.

Seitenübersicht