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Premiumpartner2011

43 Dürr Dental – Hygienemanagement Risiko – Mangelhafte Schutzkleidung Ein anderes Thema im Hinblick auf eine wirkungsvolle Infektionsprophylaxe ist das Tragen von Schutzkleidung in Form von Handschuhen, sowie Mund-Nasen- und Augenschutz. Wer aber der Meinung ist, er schütze sich damit 100-prozentig vor der Übertragung von Krankhei- ten, der irrt. Denn Handschuhe sind NICHT keimdicht! Lediglich sterile OP-Handschuhe für chirurgische Eingriffe verfügen über entsprechende Materialeigenschaften und eine höhere Dichte. Gemäß den Hygienerichtlinien des RKI sind Handschuhe zwischen den Behandlun- gen verschiedener Patienten zu wechseln. Die Weiterverwendung ist nur gestattet, wenn das Material gewaschen, getrocknet und desinfiziert werden kann – diese Belastung halten aber meist nur teure Modelle aus. Außerdem dürfen keine Perforationen bestehen – was mit bloßem Auge nicht immer sichtbar ist – und das Material darf nur mit Speichel in Kontakt gekommen sein. Bei Blutkontakt ist eine Weiterverwendung generell untersagt. Das Prob- lem ist jedoch: Im alltäglichen Praxisgebrauch werden OP-Handschuhe wegen der hohen Anschaffungskosten und der häufigen Verwendung meist nicht benutzt. Stattdessen kom- men unsterile Latex- oder Polyvinylhandschuhe zum Einsatz. Der Vergleichstest macht die Gefahren deutlich, die durch diese Einsparungen entstehen können: So liegt die Undich- tigkeit bei Polyvinylhandschuhen pro Charge EN 455 bei bis zu 50 Prozent, bei den Latex- Ausführungen sind immer noch bis zu 10 Prozent undicht und sogar bei OP-Handschuhen ist statistisch gesehen mindestens ein Handschuh von hundert nicht steril. Ein Restrisiko bleibt also immer. Nichtsdestotrotz sind Schutzhandschuhe eine notwendige Maßnahme zur Infek- tionsprävention. Gleiches gilt für Gesichtsmasken. Auch sie bieten keinen uneingeschränkten Schutz vor Mikroorganismen, wie ein Vergleichstest in einem In-vitro-Untersuchungsmodell zeigt: Unter standardisierten experimentellen Bedingungen wurden zehn handelsübliche Gesichts- masken im Hinblick auf ihre Filtrationsleistung bei drei Keimarten überprüft.4,18 Im Ergebnis unterschieden sich Spezial-Atemschutzmasken des Typs FFP 2 in ihrer Filtrationswirkung von chirurgischen und zahnärztlichen Masken nur geringfügig, waren einlagigen Papiermasken (auch „Pflegemasken“ genannt; Modell Valamask) jedoch deutlich überlegen. Diese zeig- ten eine hohe Keimdurchlässigkeit. Ein Anlegen der Masken mit Leckage im Nasenbereich senkte den Filtrationseffekt signifikant. Dagegen führte eine Befeuchtung der Masken, wie sie beispielsweise bei langer Tragedauer durch Feuchtigkeit in der Atemluft entsteht, nicht zu einer Beeinträchtigung der Filtration. Fazit: Gesichtsmasken bieten ausreichend Schutz gegen Infektionen – vorausgesetzt, man verwendet auch hier ein qualitativ hochwertiges Modell.

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