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Premiumpartner2015

171 DAISY Akademie + Verlag – Honorierungssysteme Kritische Faktoren für die Praxis Im Zusammenhang mit einer CMD berichten Betroffene oft über Schmerzzustände unklarer Herkunft, in vielen Fällen liegt auch ein fortgeschrittenes Chronifizierungsstadium vor (Ger- bershagen II oder III). Rücken-, Gesichts-, Nacken-, Kopf- oder Hüftschmerzen können unter Umständen damit in Zusammenhang gebracht werden, aber auch Tinnitus oder Schwierig- keiten beim Mund öffnen (Einschränkungen oder Kieferknacken). Um den therapeutischen Anspruch von der Vielfalt der Yellow Press-Schilderungen abzuheben, ist daher eine dia­ gnostische und therapeutische Strukturierung erforderlich. Will der Zahnarzt sichergehen, ob es sich tatsächlich um ein mit einer CMD in Zusammenhang stehendes Beschwerdebild handelt, ist der Ausschluss morphologischer Erkrankungen nach Ansicht von Dr. Christian Köneke unverzichtbar, bevor mit der Funktions- und Strukturanalyse des Kausystems begon- nen wird. Denn auch eine Borreliose oder ein Tumor können CMD-ähnliche Beschwerden hervorrufen. Von der fachübergreifenden Abklärung einmal abgesehen, empfiehlt der CMD- Spezialist aus Bremen daher bei jedem Patienten einen Screeningtest der Kiefergelenke und Kaumuskulatur in die Standard-Befundung mit einfließen zu lassen, vor allem dann, wenn er über Beschwerden muskulärer und/oder arthrogener Art klagt.„Für einen geübten Zahn- arzt ist ein solcher Test mit einem nur geringen Zeitaufwand verbunden“, sagt Köneke. Fin- den sich im Screeningtest Abweichungen, Einschränkungen oder Schmerzen, rät er zu einer umfassenden Funktions- und Strukturanalyse (FSA) des Kausystems.2 Je nach Umfang und Lokalisation sind im Rahmen der FSA weiterführende Untersuchungstechniken erforderlich, deren Darstellung den Rahmen dieses Jahrbuchartikels sprengen würde. Festzuhalten bleibt jedoch: Eine CMD ist in ihrem Erscheinungsbild nie einheitlich, ihre Diagnose daher oft kritisch und eine Herausforderung für jeden Zahnarzt. Doch es ist eine Herausforderung, deren Bewältigung sich lohnt, denn erfolgreich therapierte CMD-Patien- ten, die nicht selten eine lange Odyssee von Arztbesuchen hinter sich haben, gehören zu den dankbarsten Patienten in einer Zahnarztpraxis. Wer diese Aufgabe angehen möchte, sollte nach Meinung von Köneke großen Wert auf eine qualifizierte Ausbildung und hochentwi- ckelte diagnostische und abrechnungstechnische Hilfsmittel legen. Eine Möglichkeit, sich fachliches Know-how anzueignen, bietet das (Nord)Deutsche CMD-Curriculum, das im Jahr 2015 zum 14. Mal stattfand. Diagnostik- und Therapieanleitun- gen erhalten dieTeilnehmer hier aus einer Hand. Die fachübergreifendeVeranstaltung richtet 2 Craniomandibuläre Dysfunktion. Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, Dr. Chr. Köneke, Quintessenz-Verlag, 2010

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