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Premiumpartner2015

37 Dentaurum – Dentale Technologien die.33, 58 Im Jahr 1924 kam das Zelluloidpräpa- rat Hekolith in den Handel. Dafür verwendete man ausgewählte ägyptische Baumwolle, die mit Salpetersäure in Nitrozellulose umge- wandelt und mit Kampfer und Alkohol durch Kneten zu einer gleichmäßigen zähen Masse geformt wurde. Hekolith enthielt 30-40% Füllstoffe und rosa Anilinfarbe.33, 56, 58 All diese Werkstoffe wurden als Platten geliefert, die durch thermoplastische Vorgänge und Druck die individuelle Form erhielten. In dieser Zeit entstanden vermutlich die noch heute ver- wendeten Begriffe Plattenprothese und kie- ferorthopädische Platte. Einführung von PMMA Im Bereich der Kunststoffe gab es 1928 eine wichtige Entwicklung – das Acrylglas (Plexiglas). Eine Werkstoffgruppe, die bis in die heutige Zeit und auch in Zukunft für die Zahnmedizin eine wichtige Rolle spielen wird. Ab 1933 gab es gegossene Scheiben aus Acrylglas (Dr. Otto Röhm). Anfangs (ca. 1938) verarbeitet man vorgefertigte Platten aus Acryl- bzw. Methylme- tacrylat (Plexiglas). Diese ließen sich bei 180°C reversibel verformen. Das erweichte Material musste unter Druck bleiben, bis es erstarrte. Eine andere Variante war die Verarbeitung des Polymers in pulvriger Form. Durch Erhitzen zu einem plastischen Strang geformt, presste man denTeig in eine Küvette (Bauer, 1930).16, 64 Die beim Abkühlen auftretende Schrumpfung betrug bis zu 50 Prozent.9, 58 Diese als Spritzgießen bezeichnete Technik hat heute wieder eine gewisse Bedeutung bei der Herstellung von Zahnersatz, allerdings mit anderen Kunst- stoffen. Gottfried Roth machte eine für die Zahnmedizin wichtige Entdeckung. Er stellte fest, dass bei Plexiglas das Polymer (PMMA) im Monomer (MMA) löslich ist. Er vermischte als erster beide Komponenten des Plexiglases (Acrylglas) zu einer kautschukartigen Masse, die anschließend gepresst wurde und unterWärmeeinwirkung polymerisierte – also wieder erhärtete. Dies war 1936 die Geburtsstunde des nassplastischen Verfahrens (Paladon-Verfahren) zur Herstellung von Prothesen und auch für kieferorthopädische Platten.9, 16, 58, 64 Ernst Schnebel wurde bekannt durch seineVersuche, Kunststoffzähne herzustellen. In sei- nen letzten Lebensjahren bis zu seinemTod arbeitet er an der Entwicklung selbstpolymerisie- Abb. 2  Kieferdehnung nach Coffin mittels Klavier- draht und Kautschukplatte aus dem Jahre 1882 (beide Abb.: Sammlung Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin am Zentrum für Zahnme- dizin der Universität Zürich).

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