Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Premiumpartner2015

45 Dentaurum – Dentale Technologien Restmonomer Bei jeder Polymerisation bleibt ungebun- denes Monomer übrig. Seine Menge hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispiels- weise der Auswahl von Perl-, Splitter- oder Mischpolymerisat. Für jede Polymer- und Verarbeitungsart (Streu- oder Anteigtechnik) gibt es eine optimale Monomermenge, um einerseits eine vollständige Polymerisation zu erreichen und anderseits den Restmonomer- gehalt zu begrenzen. Diesbezüglich sind die Vorgaben des Herstellers unbedingt einzuhalten.64 Beim Orthocryl® beträgt das Mischungs- verhältnis von PMMA zu MMA für die Streutechnik 2 : 0,8 und für die Anteigtechnik 2,5 : 1. Heiß-, Kalt- und Autopolymerisate sind durch Katalysatoren und Inhibitoren für das jewei- lige Anwendungsgebiet optimiert und weisen dadurch einen unterschiedlichen Polymeri- sationsgrad auf. Je höher die Temperatur, umso weniger Restmonomer bleibt übrig (Abb. 9). In der Untersuchung von Lamb et al.36 betrug dessen Anteil bei 55°C (15 min) 1,6 %. Bei einer Temperatur von 22°C (30 min) waren es dagegen 4,4 %. Ein prolongierter Polymerisationspro- zess (7 Stunden) führt zu einem hohen Polymerisationsgrad und damit zu weniger Restmo- nomer und entsprechend weniger Schleimhautreaktionen.2 Bei Heißpolymerisaten liegt der Gehalt an Restmonomer meist deutlich unter 1 %.43 Die zur Herstellung kieferorthopädische Platten benutzten Autopolymerisate weisen werkstoffbedingt den höchsten Gehalt an Rest- monomer auf. DieDickedesKunststoffshatebenfallseinenEinflussaufdieAbgabevonRestmonomer.2, 36 Insbesondere die oberflächlich liegenden nicht polymerisierten, also freien Monomermole- küle können durch Diffusion herausgelöst werden.36 Dadurch sind auch lokaltoxische Wir- kungen24, 52 ander Schleimhaut denkbar. Beim Kontakt von MMA mit molekularem Sauerstoff kann Formaldehyd entstehen, das dann als Allergen wirken könnte.45 Die Sensibilisierung bzw. allergische Reaktion auf MMA ist jedoch ein seltenes Ereignis.3, 38 Bei der Zementierung von Hüftgelenken verwendete man Knochenzemente auf PMMA-Basis. In diesen Fällen kann MMA ins Blut gelangen, wird aber innerhalb von einigen Stunden abgebaut.10 Aber die entscheidende Frage ist nicht, wie viel Restmonomer in der Platte vorhanden ist, sondern wie viel davon herausgelöst wird!34, 59 In-vitro-Untersuchungen zu diesem Thema gab es bereits 1966, und bis heute erscheinen regelmäßig weitere Beiträge.28, 34, 40 Auch die jüngsten Studien bestätigten nur bekannte Dinge und stellten keine dramatischen Verän- Abb. 9  Der Anteil an Restmonomer hängt auch von der Temperatur während der Polymerisation ab (t = 25 min., p = 2,2 bar).

Seitenübersicht