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Premiumpartner2015

44 50 Jahre Orthocryl® – Kunststoff für herausnehmbare kieferorthopädische Apparaturen Prothesenkunststoffen benutzt man Katalysatorsysteme auf Barbituratbasis. Im Polymer ist aber auch immer Di-Benzoylperoxid vorhanden. Der Vorteil dieser Systeme soll der geringere Restmonomergehalt und die geringere Verfärbungsneigung der Polymerisate sein. Dieses Härte-System kann bei KFO- und Prothesenkunststoffen eingesetzt werden. Lichthärtende Kunststoffe Bei diesen Kunststoffen werden durch das Licht einer bestimmten Wellenlänge (heute meist 460 nm) Photoinitiatoren zur Reaktion angeregt. Campherchinon zerfällt in energiereiche Radikale.23 Die freigesetzte Energie dieser hochreaktiven Radikale startet die eigentliche Polymerisation. Bei den lichthärtenden Materialien entfallen die von den Streukunststoffen bekannten Monomerdämpfe. In lichthärtenden Kunststoffen werden im Vergleich zu Kaltpo- lymerisaten höhermolekulare – also größere – Monomere wie z. B. Urethandimethylacrylat (UDMA) verwendet.43 Deren Geruch ist wegen des niedrigeren Dampfdruckes kaum wahr- nehmbar. Je nach Konsistenz haben sie ein besseres Formverhalten und andere mechani- sche Eigenschaften. Ihre Verarbeitung ist deutlich einfacher und zeitsparender.43 Das beherrschbare Risiko der PMMA-Autopolymerisate Treten bei einzelnen Patienten Probleme auf, wird regelmäßig auf eine „Materialunverträg- lichkeit“ geschlossen. Die Praxis hat aber gezeigt, dass nur die wenigsten Beschwerden auf eine direkte chemische Wirkung der Werkstoffe zurückgehen. Stattdessen stehen die Tra- geweise, die von der Platte ausgehenden mechanischen Reize, Okklusionsfehler und die Mund- und Prothesenpflege im Vordergrund.4 Das Erythem der Mundschleimhaut ist bei jeder Entzündung das erste sichtbare und gleichzeitig unspezifischste Zeichen. Findet sich diese Rötung in Kongruenz zur Kunststoffplatte, liegt der Verdacht auf direkt oder indirekt materialbedingte Probleme nahe. Eine Allergie auf PMMA kommt sehr viel seltener vor als angenommen. Es gibt solche Reaktionen20, aber die Prävalenz bestätigter Fälle liegt deutlich unter 1 %.51, 59 Da eine solche Kontaktallergie nicht auf die kompakte Kunststoffplatte, son- dern nur auf die Kunststoff-Eluate (herausgelöste Substanzen) möglich ist, besteht die beste Prophylaxe in deren Minimierung. Konkret geht es um die Eluation von Restmonomeren und Inhibitoren bzw. Katalysatoren. Das gleiche betrifft etwaige toxische Reaktionen durch Methylmethacrylat, bei dem es sich bekanntlich um ein Atem- und Zellgift handelt.34, 38, 61 Die Flaschen sind auch entsprechend gekennzeichnet. Das auspolymerisierte PMMA ist dagegen ausgesprochen biokompatibel.47

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