Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Premiumpartner2010

101 Geistlich Biomaterials – Geweberegeneration Erfolgreiche Definitionen und chirurgische Eingriffe 1859 unterteilte der französische Chirurg, Léopold Ollier, Begründer der klassischen Osteo- plastenlehre, erstmals Knochenersatzmaterialien nach ihrer Herkunft in autolog, allogen und xenogen und setzte sich experimentell mit dem Thema auseinander. An dieser Klassifizie- rung hat sich bis heute nichts geändert. Bereits im 19.  Jahrhundert führten Chirurgen autologe Knochentransplantationen aus dem Schulterblatt oder den Rippen durch. Der erste Kieferersatz mit autologem Knochen wurde 1892 beschrieben, aber erst im Jahre 1900 gelang es dem russischen Chirurgen W. Sykoff ein freies Knochentransplantat aus patienteneigenem Knochen einzusetzen. Weitere Meilensteine im 20. Jahrhundert Die Verwendung autologer Transplantate in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Form von Bone Chips dokumentierte erst- mals Hegedus im Jahre 1923. Knapp zehn Jahre später verpflanzte Matti erfolgreich autologe Spongiosa mit Kortikalisanteilen zur Behandlung von Pseudarthrosen. Durch die Einführung moderner Tiefkühltechni- ken um 1950 gewann auch die Verpflan- zung von Leichenknochen zunehmend an Bedeutung. Bis heute ist dieses Verfahren in den USA weit verbreitet. Einen Meilenstein im Verständnis um osteoregenerative Prozesse bei Knochentransplan- tationen setzte Urist 1965. Durch den Nachweis von bioaktiven Molekülen in devitalem, demi- neralisiertem Knochen – den Bone Morphogenetic Proteins (BMPs) – machte er deutlich, dass Reparationen im Knochen nicht nur auf zellulärer, sondern auch auf molekularer Ebene innerhalb der mineralischen Matrix angelegt sind. Die Fähigkeit der BMPs, die Knochenbil- dung anzuregen, rundete das Wissen um die Mechanismen der Knochenheilung ab und schuf das Konzept der Osteoinduktion. In den 70er-Jahren erkannte Tatum, dass Implantate im atrophierten Oberkieferseiten- zahnbereich meist erst nach einer Knocheneinlagerung im Bereich des Kieferhöhlenbodens gesetzt werden können. Der fehlende Knochen musste daher aus einem Gemisch von kör- pereigenem Knochen und Knochenersatzmaterial im Rahmen einer Augmentation substi- tuiert werden. Die erste klassische Sinuslift-Operation mit intraoral gewonnenem Gewebe Abb. 2 Damals noch Spezialist für Gelatine und Blumendünger: die Firma Geistlich 1910. © Geistlich.

Seitenübersicht