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Premiumpartner2010

74 Auf höchstem Niveau ten des Materials.“ Das bezieht sich auch auf Abnutzungserscheinungen bei Zahnfüllungen, die sich häufig darauf zurückführen lassen, dass die Komposite schrumpfen. Dieser Prozess kann Monate oder Jahre dauern. Die Füllung bekommt Risse oder es bilden sich Randspalten, die wiederum Angriffsflächen für Karies bieten. Wenn der Kunststoff aushärtet, schrumpfen die Polymere, weil die Moleküle des Komposits enger aneinanderrücken und sich vernetz- ten. Die Spannungen, die dadurch an der Grenzfläche zwischen Zahn und Füllungsmaterial entstehen, führen nicht selten zu Fissuren im Zahnschmelz. Deshalb benutzen seit 40 Jahren fast alle Hersteller den relativ schrumpfarmen Kunststoff-Baustein Bisphenol-A-Glycidylmeth­ acrylat (Bis-GMA) für ihre Komposite. In der Verarbeitung ist dieses Basismaterial jedoch so zähflüssig, dass Reaktivverdünner beigemengt werden müssen, was wiederum die Schrump- fung erhöht. An diesem Punkt setzt die neue Kunststoffbasis an. „Im Kern des Monomers sorgen steife Brücken für ein besonders kompaktes und schrumpfarmes Material. Elastische Seitenketten verbessern gleichzeitig die Belastbarkeit des Komposits“, erläutert Dr. Utterodt. Die reaktionsfreudigen Bestandteile verbinden sich zu einem dicht verzweigten Netz und machen die Restauration besonders stabil und bioverträglich, während sich die Urethan- Gruppen positiv auf die Fließfähigkeit auswirken. Schrumpfsteigernde Reaktivverdünner sind somit fast nicht mehr nötig. Dr. Utterodt und sein Team haben das Potenzial des Monomers für die Komposit-Tech- nologie früh erkannt. Sie experimentierten mit dem neuen Baustein und bauten als Erste zusammen mitTochterunternehmen der Bayer AG das Know-how für die industrielle Herstel- lung auf. In einem mehrstufigen Synthese-Prozess wird der neue Kunststoffbaustein heute exklusiv für Heraeus hergestellt. Abb. 2 Maßgeschneidertes Molekül. Das Tricyclodecan(TCD)-Urethan-Monomer vereint scheinbar wider- sprüchliche Eigenschaften. Im Kern macht die versteifte TCD-Struktur das Material besonders kompakt und schrumpfarm (im Bild rot). Elastische Seitenketten garantieren eine hohe Bruchfestigkeit (blau). Dazwi- schen sorgen Urethan-Gruppen für verbesserte Fließfähigkeit und Verarbeitungseigenschaften (grün). Quelle: Heraeus.

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