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Premiumpartner2010

154 So wertvoll wie immer – Finanzdienstleistungen für Heilberufe im Wandel der Zeit Während der geschäftliche Schwerpunkt in der Nachkriegszeit noch vorwiegend auf der Kreditvergabe lag, wurde das Leistungsspektrum in den nachfolgenden Jahren und Jahrzehn- ten um die BereicheVorsorge, Anlageplanung undVersicherungen erweitert und kontinuierlich an die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Anforderungen der jeweiligen Zeit angepasst. Frauen an den Stuhl – die ersten Zahnärztinnen lassen sich nieder Auch neuen Herausforderungen stellte sich der Finanzspezialist – so zum Beispiel der zuneh- menden Feminisierung in der Zahnärzteschaft. Denn im Zuge des medizinischen, techni- schen, wissenschaftlichen und sozialen Fortschritts veränderte sich neben dem Bankwesen auch das Berufsbild vieler medizinischer Berufe durch die Zulassung weiblicher Studenten zu deutschen Universitäten ab 1900. So auch in der Zahnmedizin: Vor 1900 hatte es nur ver- einzelt Zahnärztinnen mit ausländischer Approbation gegeben, die im Deutschen Reich praktizierten, darunter Henriette Hirschfeld-Tiburtius. Sie war die erste Vertreterin des zahn- ärztlichen Berufsstandes in Deutschland. Im Rahmen der ersten Praxisgründungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnete sie 1869 ihr„Zahnatelier“ in Berlin. Ihr guter Ruf eilte ihr schnell bis an den preußischen Hof voraus, sodass bald auch Kronprinzessin Viktoria und ihre Kinder zu ihren Patienten zählten. Henriette Hirschfeld-Tiburtius war aber nicht nur medizinisch ver- siert, sie gilt bis heute auch alsVorkämpferin für eine soziale und präventionsorientierte Zahn- heilkunde. Zahnbehandlungen sah sie als Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit an, daher predigte sie ihren Patienten gesunde Ernährung, Zahnreinigung und regelmäßige Kontrollen von Kindesbeinen an. Wegweisend war auch ihr soziales Engagement in Einrichtungen für erwerbslose Mädchen und alleinerziehende Mütter. Außerdem war sie Mitbegründerin einer Poliklinik für mittellose Frauen. Bis 1927 eroberten weitere 339 Frauen die Männerdomäne der Zahnmedizin. Das waren 4 Prozent der Zahl von 8.125 männlichen Kollegen, die zu dieser Zeit praktizierten. Die Zukunft der Zahnmedizin: Weiblich … und anders? Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Zahnmedizin – eines der teuersten Studienfächer mit langen Ausbildungszeiten und einer hohen Beanspruchung im Beruf – noch eine Männerdo- mäne. Heute ist sie ein attraktives Berufsziel für beide Geschlechter. Die Anzahl der Bewerber übersteigt regelmäßig die Zahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze. Auch die Zahl der berufstätigen Zahnärzte ist im Zeitverlauf kontinuierlich gestiegen. In 2008 waren 66.318

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