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Premiumpartner2010

20 Kampf den Mikroorganismen – modernes Hygiene- und Infektionsmanagement Luxuriöse Badehäuser und blutige Schwämme – ein„hygienischer“ Rückblick Dass Sauberkeit und Hygiene für ein gesundes Leben wichtig sind, erkannten viele Hochkultu- ren bereits vor Jahrtausenden. Luxuriöse Badehäuser und Toiletten mit Wasserspülung gehör- ten im alten Rom bereits vor 2000 Jahren zum Standard. Auch das antike Athen verfügte über ein umfangreiches Kanalisationssystem, Frischwasserzufuhr, öffentliche Bäder und Toiletten. Doch auch die beachtlichen Hygienestandards der damaligen Zeit konnten die Bewohner nicht schützen, als eine Seuche im Jahre 430 v. Chr. die Stadt erreichte. Geschätzte 200.000 Ein- wohner starben an der Epidemie. Der Grund: Die Übertragungswege von Krankheiten und Seuchen waren noch unbekannt, daher konnten keine effizienten Behandlungsmethoden ent- wickelt werden. Dieses Wissen fehlte auch in Europa bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In den stinkenden Städten des Mittelal- ters mangelte es überall an Hygiene – ideale Bedingungen für die Verbreitung von Seu- chen. Als die Pest Europa erreichte, machten die Menschen giftige Ausdünstungen des Erdbodens für die Erkrankung verantwort- lich. Wer in die Nähe eines an Pest Erkrank- ten kam, versuchte daher, nicht zu atmen und nicht zu schlucken, und bestäubte sich mit Essig oder Parfüm. Mehr hatte man der Seuche nicht entgegenzusetzen. Dem „schwarzen Tod“ fielen fast die Hälfte aller Einwohner Europas – rund 25  Millionen Menschen – zum Opfer. Bis ins 19.  Jahrhundert war auch die Sterblichkeit nach medizinischen Eingriffen groß. Die Lebenserwartung der Menschen lag bei 45 Jahren und war damit genau so hoch wie die eines Bürgers im alten Rom. Dass diese Zahl heute auf über 80  Jahre gestiegen ist, ist nur in geringem Maße dem medizinischen Fortschritt zu verdan- ken. Viel größeren Anteil daran hatten die Abb. 1 Hygieia, die griechische Schutzgöttin der Gesundheit. © Jastrow (2006), Wikipedia.

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