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Premiumpartner2010

40 Vorsorgen ist besser als Heilen – Prophylaxe gestern, heute und morgen hunderts fehlte in Europa schlichtweg ein zahnhygienisches Bewusstsein. In aller Munde: Zahnhygiene Die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedeutung von Zahnhygiene und Prophy- laxe vollzog sich nur langsam und begann mit der Errichtung der ersten „Schulzahn- pflegestätten“. 1894 wurde im Rahmen eines internationalen Ärzte- und Zahnärz- tekongresses eine wegweisende Resolution verabschiedet. Diese sah vor, die „Zahnver- hältnisse“ verschiedener Länder statistisch zu dokumentieren. „Als geeignete Maßnahme empfahl der Kongress „die Aufklärung des Volkes über rationelle Zahnpflege und Zugäng- lichmachung unentgeltlicher zahnärztlicher Hilfe für Kinder unbemittelter Klassen.“ Im Oktober 1902 wurde in Straßburg die erste Schulzahnklinik eröffnet. Sie legte den Grundstein für die schrittweise Integration zahnärztlicher Sozialfürsorge im deutschen Gesundheitswesen. Je mehr die soziale Frage an Bedeutung gewann, umso mehr rückte auch die Zahnhygiene in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Erstmals lieferten Reihenunter- suchungen von Schulkindern wissenschaftliche Daten über die Karieshäufigkeit. 1921 führte Oskar Weski den Sammelbegriff „Parodontose“ für alle entzündlichen und nichtentzündli- chen Erkrankungen des Zahnbetts ein. 17 Jahre später wird Parodontitis als Krankheit im Sinne der Reichversicherungsordnung (RVO) anerkannt. Dass eine bessere Mundhygiene den par- odontalen Zustand verbessert und ein direkter Zusammenhang zwischen der bakteriellen Besiedelung der Zahnoberflächen und einer Parodontitis besteht, erkannten Zahnmediziner aber erst Ende der 50er-Jahre. Bis dahin gingen die Lehrbücher davon aus, dass Gingivitis und Parodontitis genetisch bedingt seien oder durch Dysfunktionen oder Traumata verursacht werden. Als Folge komme es zu einer unspezifischen Anhäufung von Plaque. Erst in den 80er-Jahren spielte die Zahnpflege eine immer wichtigere Rolle in diesem Kontext: „Sinnvolle Mundhygiene mit optimaler Fernhaltung dieser Bakterienbeläge vom Zahnfleischrand und von den Zähnen hat sowohl parodontalprophylaktischen als auch karies­prophylaktischen Wert“, schreibt beispielsweise Gülzow 1978. 1975 führte die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DGP) eine einheitliche Nomenkla- tur für Parodontose und Parodontitis ein, die in überarbeiteter Form bis heute verwendet wird. Abb. 3 Zahnbürsten aus Silber und Elfenbein um 1900. © Dentalmuseum.

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