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Premiumpartner2010

42 Vorsorgen ist besser als Heilen – Prophylaxe gestern, heute und morgen Ein weiterer Aspekt, der die Bedeutung von Prophylaxe aufzeigt, ist der direkte Zusam- menhang zwischen Mundgesundheit und Allgemeinerkrankungen. In den letzten Jahren ist eine Vielzahl von wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema veröffentlicht worden – mit teilweise alarmierenden Ergebnissen: So ist beispielsweise das Risiko, an den Herzkranzgefä- ßen zu erkranken, bei Männern unter 50 Jahren zweimal höher, wenn Zahnfleischerkrankun- gen vorliegen. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist beiVorliegen einer generalisierten Parodontitis sogar 2,8-mal höher. Außerdem besteht bei 18 Prozent aller Frühgeburten ein direkter Zusammenhang mit Zahnfleisch-Infektionen. Und das Risiko, ein untergewichtiges Kind zu gebären, ist um das Siebenfache erhöht, wenn keine Mundgesundheit vorliegt. Trotz der Tatsache, dass dem Thema Prophylaxe noch immer nicht die Aufmerksamkeit geschenkt wird, die ihm gebührt, hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Breit ange- legte Aufklärungskampagnen informierten die Bevölkerung über die Bedeutung präventiver Maßnahmen – mit Erfolg: Patienten wissen inzwischen besser Bescheid und sind eher bereit, Geld für eine PZR auszugeben. Zu dieser Entwicklung haben auch die Medien beigetragen. ­Insbesondere Publikumszeitschriften wie Spiegel, Stern, Focus oder Apotheken-Umschau berichten regelmäßig über den Stellenwert der richtigen Pflege und PZR. Wellness für die Zähne ist„in“; ein neuer„Markt“ ist entstanden. PZR verbessert die Mundgesundheit Nach und nach begannen Zahnärzte, in Prophylaxe zu investieren. Je bekannter die PZR wurde, desto mehr Patienten fragten nach dieser Behandlung. Allerdings übernehmen die gesetz- lichen Krankenkassen die Kosten nicht; der Patient muss dafür in die eigene Tasche greifen. Deshalb konkurrieren Prophylaxeleistungen durchaus mit Konsumgütern: Kaufe ich ein neues Kleid, einen neuen Golfschläger oder gönne ich mir eine Zahnreinigung? Fragen wie diese stel- len sich viele Menschen, die Wert auf Mundgesundheit legen – und immer mehr entscheiden sich dafür, ihren Zähnen etwas Gutes zu tun: 2010 nahmen 43 Prozent der Bevölkerung einmal pro Jahr eine PZR in Anspruch (Abb. 5), 22 Prozent gönnten sich dies zweimal pro Jahr und 3 Pro- zent sogar dreimal. 2002 lag der Anteil der PZR-Nutzer noch bei mageren 35 Prozent. Insgesamt hat sich die Einstellung der Zahnärzte in den letzten Jahren verändert: Sie setzen heute weniger auf invasive denn auf präventive Maßnahmen. Beispielsweise ist es gang und gäbe, Patienten bereits bei Routine-Kontrolluntersuchungen über den Gesundheitszustand ihres Parodontiums zu informieren. Dies ist vor allem bei Menschen mit einem erhöhten Parodontitisri- siko wichtig, also zum Beispiel bei Diabetikern, Bluthochdruckpatienten oder Rauchern.

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