Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Premiumpartner2010

88 Mehr als ein Ersatz – Lebensqualität durch Zahnimplantate Trotz des Siegeszuges der enossalen Implantate tauchten in Berichten und der Fachli- teratur schon Ende der 30er-Jahre Konstruktionen mit einem völlig anderen Ansatz auf: die subperiostalen Implantate. So setzte Müller 1937 erstmals ein Drahtnetz ein, von dem aus vier Pfeiler in die Mundhöhle ragten. Dieser Implantattypus sollte möglichst großflächig unter der Schleimhaut direkt auf dem Knochen aufliegen. Nach anfänglichen Fehlschlägen erlebte diese Methode im Zusammenhang mit der Ära der Penicillin-Medikation eine weltweite Ver- breitung. Auf lange Sicht traten jedoch bei einer Vielzahl von Patienten Komplikationen auf, sodass sich die subperiostalen Implantate in der Praxis nicht bewährten. Auf dem Weg zur Marktreife – Titan und Osseointegration Die Idee, die Kontaktfläche zwischen Implantat und Knochen zu vergrößern, spielte in den Überlegungen zahnmedizinischer Forschung aber weiterhin eine Rolle. Zu Beginn der 70er- Jahre stellte Linkow einen blattförmigen, mit Löchern versehenen enossalen Implantatkör- per vor. Der empirische Erfolg dieses Modells aus Titan sorgte für weltweite Aufmerksamkeit für das Blattimplantat, das in abgewandelter Form bis heute zum Einsatz kommt. Davon inspiriert, betrieb eine Gruppe von Ärzten um Brånemark in Göteborg Grundlagen- forschung und entdeckte so die hohe Akzeptanz von Titan im Knochengewebe. Die schwedi- schen Mediziner prägten auch den Begriff der Osseointegration. Im Rahmen ihrer Forschung entwickelten sie ein zweiphasiges Implantatsystem zur enossalen Implantation. Es bestand aus einer Schraube aus Reintitan, dem Instrumentarium zur Insertion und Verbindungselementen für die Verankerung des Zahnersatzes. Mit diesem Verfahren stieg auch die Bedeutung der Vor- sichtsmaßnahmen für eine sterile Wundumgebung und die Notwendigkeit subtiler chirurgi- scher Techniken, um ein ungestörtes Einheilen des Implantats zu gewährleisten. Wegen ihrer hohen Biokompatibilität und der nur geringen Folgeschäden bei Implan- tatverlust gelten enossale Titan-Implantate heute als Standard – auch, weil sie Raum für viele Versorgungsmöglichkeiten bieten und so den vorgegebenen Verhältnissen am besten gerecht werden. Kontinuierliche Forschung und klinische Erfolgskontrolle – der Siegeszug moderner Implantate Die Schallmauer ist durchbrochen – mehr als eine Million Implantate inserierten deutsche Zahnärzte und Oralchirurgen im vergangenen Jahr. Und diese Entwicklung überrascht nicht.

Seitenübersicht