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Premiumpartner2013

144 Zahnerhalt oder Zahnersatz? den „Königsweg“ für altersgemäße Therapiekonzepte bei periimplantären Erkrankungen im Rah- men einer implantologischen Versorgung? Was ist Ihr Behandlungskonzept? Schwarz: In der Tat gibt es 1000 Meinungen über„die richtige“ Therapieform, aber noch kei- nen wirklichen „Königsweg“. Zahlreiche prospektive randomisierte klinische Vergleichsstu- dien belegen, dass nicht-chirurgische Interventionen (mittels Handinstrumenten und lokaler Applikation von Chlorhexidindigluconat) die Progression initialer Läsionen limitieren können. Gleiches gilt für die Ultraschallsysteme3 Dagegen können die refraktären oder fortgeschritte- nen Läsionen derzeit nur durch chirurgisch augmentative/resektive Therapieverfahren kon- trolliert werden. Um eine Reinfektion und demzufolge das Rezidiv zu vermeiden, muss also ganz klar die invasive Form gewählt werden. Eine entsprechendeVorbehandlung ist natürlich wichtig, d. h. also erst Reduktion der Entzündungsparameter und dann Planung der chirur- gisch-regenerativen oder -resektiven Maßnahmen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Implantat zu entfernen. Diese Option wird viel diskutiert, da sie aus Behandlersicht durch- aus Sinn macht – Problem ist aber, dass sie für die meisten Patienten nicht akzeptabel ist. Die Patienten wollen ihre Implantate immer und um jeden Preis behalten, denn sie verbinden damit auch häufig Leidensgeschichten, die sie nicht noch einmal durchlaufen möchten. Den Vorschlag, das Implantat zu entfernen und neu zu setzen, nehmen daher die wenigsten ohne weiteres an. Festzuhalten bleibt also: Einfache, schnelle und sanfte Methoden bringen bei der überwiegenden Zahl von Periimplantitisfällen nicht den gewünschten Erfolg, und auch die Explantation ist keine Lösung. Ein chirurgisch operatives Vorgehen ist in den meisten Fällen der einzig fundierte Weg. Wir präferieren in Düsseldorf an der Uni-Klinik folgendes Konzept: In der Anfangsphase einer Periimplantitistherapie sollten schlechte Mundhygiene und schlecht zu reinigende Rekons- truktionen eliminiert werden. Es folgt die nichtchirurgische Entfernung des Biofilms und die antimikrobielle Therapie durch Laser, photodynamische Therapie sowie systemische oder lokale Antibiotikagabe. Ein bis zwei Wochen später wird die Situation reevaluiert und meist eine chirurgische Therapie mit Entfernung des Granulationsgewebes und Dekontamination der Implantatoberfläche durchgeführt. Zusätzlich können Antibiotika verabreicht werden. Eine kombiniert chirurgisch regenerartive/resektive Therapie (d. h. Implantatplastik) kann die erneute bakterielle Besiedelung der Implantatoberfläche verhindern. Dieses Vorgehen erfordert Erfahrung, Patientencompliance und ist natürlich auch mit Kosten verbunden, die bei vielen Patienten im Zuge einer Implantat-Versorgung als„Kulanz-Therapie“ vorausgesetzt 3 Klingle & Meyle, 2012; Karring et al., 2005; Renvert et al., 2009

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