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Premiumpartner2013

89 VITA – CAD/CAM- und Prothetik-Materialien Vor diesem Hintergrund wurde eine Resolution verfasst, die die Alterszahnheilkunde stärker in die Ausbildung integrieren soll – dies war ein ganz wichtiger Punkt im Gesamtkontext des Kongresses und stellt eine Chance dar, Zahnheilkunde in einem breiteren Blickwinkel zu sehen, die wir wahrnehmen müssen. Die gesamten allgemeinmedizinischen Erwägungen laufen darauf hinaus, dass Zahnmedizin nicht nur als etwas Mechanistisches gesehen wird. Wenn wir an Gebiete wie die Implantologie oder Parodontologie denken, werden allgemein- medizinische Aspekte immer wichtiger, auch das muss mit ins Kalkül gezogen werden. Wenn der Fokus dann auf den Terminus„altersgerecht“ gelegt wird, gehen wir in der Zahn- heilkunde von dem Wunschdenken aus, lebenslang haltbare Restaurationen zu erzeugen. Das mag für einen Zwanzigjährigen eine andere Bedeutung haben als für einen Achtzigjäh- rigen. Die echten Problemfälle, mit denen wir in der Zahnmedizin konfrontiert sind, liegen eher im mittleren bis höheren Lebensalter. Alter beschreibe ich in diesem Fall als Summe der über die Jahre angehäuften Defizite. Das heißt, ein Dreißigjähriger mit einer Summe von Defiziten kann einem Achtzigjährigen entsprechen und umgekehrt. Unabhängig von der Zahl sind wir in der zahnärztlichen Praxis also heute tagtäglich mit„Alter“ konfrontiert. Redaktion: Können Sie Fallkonstellationen beschreiben, bei denen die Materialeigenschaften der beiden Neuheiten besonders wichtig sind? Arnetzl: Ich greife hier zwei Beispiele heraus: einmal die sogenannten „Knirscher“, die auf- grund eines fehlfunktionierenden Kausystems so viele Defizite angesammelt haben, dass nahezu alle Zähne abradiert sind. Hier stellt sich die schwierige Frage nach der optimalenVer- sorgung. Zuerst muss der Zahnarzt natürlich sämtliche funktionellen Ursachen beseitigen. Die abradierten Zähne sind aber weiterhin vorhanden. Auf die Idee, den Patienten vollkera- misch zu versorgen, werden wohl die wenigsten kommen. Viele Behandler würden sich eher für eine Vollgoldversorgung entscheiden, um auf der sicheren Seite zu sein. Das Problem ist nur, dass heute kein Patient mehr eine Goldversorgung wünscht. Mit der Hybridkeramik steht uns ein Material zur Verfügung, das einzigartig ist, weil es bezüglich des Elastizitätsmodus dem natürlichen Zahn sehr nahe kommt. Ich kann also naturidentisch und zahnfarben ver- sorgen – auch in diesem Extremfall. Ein weiterer Anwendungsbereich bezieht sich auf die faszinierende Möglichkeit, verloren- gegangene Zähne durch Implantate zu ersetzen. Ein Nachteil von Implantaten gegenüber natürlichen Zähnen liegt darin, dass erstere starr mit dem Knochen verwachsen sind, wäh- rend der natürliche Zahn über Fasern resilient aufgehängt ist. Dies führt zu einer stärkeren Belastung der Suprastruktur, also der Krone oder Brücke auf dem Implantat. Die internatio-

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