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Premiumpartner2013

151 Geistlich Biomaterials – Geweberegeneration noch großen Wert auf Ästhetik und Funktion und möchten herausnehmbaren Zahnersatz gerne vermeiden. Diesem Wunsch zu entsprechen, ist in den vergangenen Jahren durch die Entwicklungen in der PA-Chirurgie möglich geworden. Die Behandlungskonzepte haben sich etabliert und sind durch Evidenz auf zahlreichen gut kontrollierten Studien untermauert worden. Redaktion: Wann liegt der Schwerpunkt im Hart- und wann im Weichgewebe? Tietmann: Man kann sagen: Wenn eine entzündliche Parodontalerkrankung vorliegt, muss in der Regel Hartgewebe aufgebaut werden; wenn es sich um eine reine Rezession handelt – der approximale Knochen zwischen den Zähnen also noch intakt ist –, dann geht es aus- schließlich um den Weichgewebeaufbau. Ich würde das aber gar nicht so sehr differenzieren, denn auch wenn ich Hartgewebe aufbauen möchte, muss ich ein gutes Weichgewebsma- nagement durchführen, d. h. ausreichende Mobilisation, mikrochirurgischer Zugang, span- nungsfreier primärer Wundverschluss und möglichst ein Verzicht auf Vertikalinzisionen, um eine optimale Blutversorgung des Lappens zu gewährleisten. Knochenersatzmaterialien wie z. B. BioOss® einzubringen, ist relativ einfach, wenn das Weichgewebsmanagement stimmt. Dann ist in der Regel auch eine gute parodontale Regeneration möglich. Problem ist, dass Zähne, die stark parodontal vorgeschädigt sind, häufig sehr mobil sind, sie können elongieren, oder Frontzähne beispielsweise lückig auffächern. Dann ist es schwie- rig, die Stabilität des Blutkoagulums zu gewährleisten, was für den Erfolg der parodontalen Regeneration von enormer Bedeutung ist. Herausnehmbare Schienen, die temporär getra- gen werden, oder präoperativ eingegliederte semipermanente Lingualretainer gewährleis- ten durch den Schienungseffekt die Stabilität des Blutkoagulums im regenerativ therapierten Gebiet. Auch durch spätere kieferorthopädische Stellungskorrekturen können die regenera- tiv therapierten Zähne wieder in ihre korrekte Position gebracht werden. Hier ist therapeu- tisch inzwischen einiges möglich. Auch für Rezessionen, in denen wirklich nur reines Weichgewebe aufgebaut werden muss, gibt es inzwischen sehr verfeinerte Techniken. So macht man beispielsweise nicht mehr per se koronale Verschiebelappen, sondern Tunnelierungstechniken mit marginalem Zugang, über den dann ein Bindegewebstransplantat eingezogen wird. Auf diese Weise erhält man dann wieder eine optimale Blutversorgung für das Transplantat. Entscheidend ist aber auch hier das professionelle Weichgewebemanagement. Es läuft im Prinzip also immer auf das Gleiche hinaus: Nur in Verbindung mit einem guten Weichgewebemanagement ist die regenerative Therapie erfolgreich.

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