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Premiumpartner2013

88 So belastbar wie möglich – so flexibel wie nötig „Parodontitis-Vorsorge muss ebenso ein Pflegemarker werden wie die Dekubitus-Prophylaxe“ Univ. Prof. Dr. Gerwin Arnetzl über Neuheiten auf dem Materialsektor und fehlendes Problembewusstsein für die Mundgesundheit institutionalisierter Patienten Redaktion: Wie wichtig ist für Sie die Auswahl des richtigen Materials, wenn es um altersgerechte Restaurationen geht? Arnetzl: Eines möchte ich ganz allgemein und unabhängig von den Materialien sagen: Den Begriff altersgerechte Versorgung kann man splitten in„altersgerecht“ und„Versorgung“. Ich bin in diesem Jahr zum Präsidenten des„European College of Gerodontology“ gewählt wor- den und beschäftige mich deshalb mit dieser Thematik. Der Jahreskongress der Alterszahn- heilkunde hat im Oktober in Graz stattgefunden. Wenn wir den Begriff„Versorgung“ aus der Gesamtthematik herausnehmen, bedeutet das, dass wir als Zahnärzte nicht nur primär Schä- den beheben, sondern den Menschen bis ans Ende seines Daseins versorgen. An diesem Punkt stoßen wir auf einen Problemkreis, zu dem Schlagworte wie„Alter in Verbindung mit Zahngesundheit“, „Allgemeinerkrankung“, „allgemeinmedizinische Aspekte“ und „Pflegeas- pekte“ zählen. In Verbindung mit der Zahnmedizin liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Begriff der „Nachsorge“, gerade wenn sich diese schwierig gestaltet. Als Beispiele seien hier demente Patienten, Schlaganfallpatienten, multimorbide Patienten oder Pflegefälle genannt. Dieser Themenkreis ist in Verbindung mit der demografischen Entwicklung von höchster Wichtigkeit. In Österreich sind genau wie in Deutschland über 50 Prozent der Bevölkerung über 50 Jahre alt. Dieser Umstand ist nicht nur aus zahnmedizinischer Sicht relevant, son- dern wird auch eine gesellschaftliche Herausforderung für das Gesundheitssystem werden. Univ. Prof. Dr. Gerwin Arnetzl ist Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheil- kunde und Spezialist für Adhäsiv- und Vollkeramiktechnik. Er promovierte 1983 zum Dr. med. univ. an der Karl-Franzens-Universität Graz. Nach seiner Habilitation 1994 wurde er Leiter der Arbeitsgruppe Restaurative Zahnheil- kunde und Adhäsivprothetik an der Klinischen Abteilung für Zahnersatz- kunde der Uni-Klinik Graz. Er bekleidet zahlreiche Ämter, unter anderem steht er seit 2002 der Österreichischen Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde als Präsident vor und leitet seit 2008 das Curriculum Geros- tomatologie.

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