Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Premiumpartner2013

210 Altersgemäßtherapierenundwirtschaftlichkalkulieren Prothesenreinigungen, -reparaturen und -neuanfertigungen sowie Zahnpräparationen. Eine bestmögliche häusliche oder stationäre Versorgung ist uns wichtig. Es gehört aber auch dazu, eventuelle Grenzen einer Behandlung zu erkennen und daraus resultierende, indivi- duell auf den Einzelnen passende Behandlungslösungen zu finden, um den Allgemeinzu- stand und die Lebensqualität des ältere Menschen zu verbessern. Dies erfolgt neben einer Zahnarzt-auf-Rädern-Patientenbeziehung im direkten Kontakt und Absprache mit Betreuern, Hausärzten, Fachärzten und Angehörigen. Redaktion: Wo liegen bei der Behandlung multimorbider Patienten zeitlich, fachlich und wirtschaftlich die größten Herausforderungen? Göbel: Das sind viele verschiedene Herausforderungen. Zum einen steht natürlich immer der Patient im Mittelpunkt. Auf dessen gesamtkörperlichen Zustand muss die Behandlung abgestimmt werden. Das bedeutet: Wie viel Behandlung kann man ihm zumuten? Wie viel Medikamente verträgt er noch? Meist ist ein erheblicher zeitlicher, organisatorischer, perso- neller und administrativer Mehraufwand erforderlich. Ich vertrete hier die gleiche Meinung wie Prof. Dr. Reinhard Hickel von der Uniklinik Mün- chen. Der Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie sagte, er sehe das größte Problem der mobilen Mundheilkunde in dem signifikanten Mangel an finanzieller Ausstattung. Der erhöhte Aufwand für einen niedergelassenen Zahnarzt, der Patienten in Seniorenheimen oder in häuslicher Pflege betreut, sei wirtschaftlich nicht darstellbar. Das liegt seines und meines Erachtens auch primär an der grundsätzlichen Verbindung der Abrechnungspositionen des BEMA-Kataloges mit der standardisierten Leistungserbringung in der Praxis. Abgesehen von den Wegpauschalen wird der zusätzliche organisatorische, personelle, apparative und zeitliche Aufwand unter den derzeitigen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen im BEMA-Katalog nicht ausreichend abgebildet. Wir haben zwar seit dem 1. April 2013 neue BEMA-Positionen für„aufsuchende Behandlungen“ und dafür ansetz- bare Zuschläge erhalten, aber das grundsätzliche Problem ist, dass sich die BEMA-Positionen auf Leistungen zu standardisierten Bedingungen in der Zahnarztpraxis beziehen. Die Beson- derheiten einer mobilen Behandlung, die ich bei Patienten zu Hause oder im Pflegeheim erbringe, sind aber ganz andere. So muss ich teilweise im Stehen oder Knien behandeln, zeitliche Pausen für den Patienten einkalkulieren, Aufbauzeit für die Gerätschaften berück- sichtigen und vieles mehr. Dieser Mehraufwand wird von keiner BEMA-Position abgedeckt. Ein gutes Beispiel ist auch die von Prof. Hickel angeführte Behandlung von Gingivitiden und Parodontitiden bei immobilen Patienten. In diesen Fällen ist eine richtlinienkonforme und

Seitenübersicht