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Premiumpartner2012

107 Geistlich Biomaterials – Geweberegeneration DieInterviewsmachendeutlich:FüreineKaufentscheidungvonKnochenersatzmaterialiensoll- ten – überspitzt gesagt – das Wimpernklimpern der Außendienstmitarbeiterin und der Trom- melwirbel von Werbekampagnen nicht ausschlaggebend sein, sondern nur wissenschaftliche Fakten. Für das natürliche Hydroxylapatit Bio-Oss®, das in einem aufwändigen Prozess von allen organischen Bestandteilen befreit wird, wurde die Biofunktionalität sowohl in vitro als auch in vivo umfassend untersucht und beschrieben. Wie verhält es sich aber mit anderen einzelnen Faktoren, zum Beispiel der Topografie oder Hydrophilie? Welche Bedeutung haben sie für den Erfolg regenerativer Maßnahmen und für die wissenschaftliche Evidenz von Bio-Oss®? Mutter Natur ist schwer zu kopieren Fest steht: Der dauerhafte und stabile Halt von Implantaten ist in erster Linie von der Osseo- integration – dem Heilungsprozess in den Knochen – abhängig. Im Rahmen dieses Vorgangs wachsen Knochenzellen an die Implantatoberfläche an. Der Erfolg der Osseointegration hängt sowohl von den Eigenschaften des Knochens als auch von der Konstruktion des Implantats und der Oberflächenbeschaffenheit des im Implantat verwendeten medizini- schen Materials ab. Doch die komplexen dynamischen Vorgänge, die an der Grenzfläche zwi- schen dem anorganischen Implantat und dem lebenden Gewebe stattfinden und letztlich zur Knochenneubildung führen, sind noch immer nicht vollständig erforscht und werden seit langem intensiv diskutiert. Insgesamt ist der Einsatz von Knochenersatzmaterial eine relativ junge Disziplin. Außerdem hat die Natur mit dem Knochen ein Konstrukt geschaffen, das nicht so einfach zu kopieren ist. Ziel der Hersteller ist es daher, entweder bestimmte Eigenschaften der Natur zu imitieren oder sie direkt von der Natur zu nutzen. Das Augenmerk lag bisher auf der Biofunktionalität. Sie bezeichnet die Fähigkeit eines Materials, im lebenden Organismus eine Funktion zu erfüllen und auf zellulärer wie molekularer Ebene erwünschte Reaktionen auszulösen.„Als Pioniere auf diesem Gebiet können wir uns heute aber nicht mehr damit zufrieden geben, dass ein Material gut funktioniert, also die vorherbestimmte Aufgabe erfüllt“, sagt Dr. Emil Endreß von Geistlich. „Um das Potenzial für Weiterentwicklungen und Verbesserungen erkennen zu können, müs- sen wir auch aus biologischer Sicht verstehen, warum bestimmte Materialien in der Interaktion mit dem Gewebe zu einem erwünschten oder unerwünschten Ergebnis führen. Wenn wir von Interaktion in einem komplexen biologischen System sprechen, muss uns außerdem bewusst sein, dass die Kommunikation der Zellen untereinander und ihre Wahrnehmung der Umge- bung letztlich auf physikalischen und chemischen Grundlagen basiert.“

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