Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Premiumpartner2012

116 Genauer hinschauen lohnt sich Die Werbekampagne dieser Praxis ist kein Einzelfall. Auch viele Dentalfirmen stellen sich die Frage, warum Wachstumsfaktoren in naher Zukunft nicht auch im zahnmedizinischen Wundheilungsprozess erfolgreich eingesetzt werden könnten. Dr. Emil Endreß rät zur Vorsicht und erläutert die Rolle der Wachstumsfaktoren im biolo- gischen Prozess: „Man kann sich das so vorstellen wie ein Telefonat. Der Anrufer und sein Gesprächspartner sind die Zellen, das Telefon ist die Matrix und die Rufnummer ist der Fak- tor. Der Faktor muss passen, sonst haben sie keinen Anschluss. Autogene Faktoren, also vom eigenen Körper produzierte Signalproteine, sind im Bereich derWundheilung sehr viel verspre- chend und können relativ kostengünstig gewonnen werden.Was viele Anwender nicht wissen und viele Firmen verschweigen ist, dass diese Blutzubereitung als individuelle Arzneimittelher- stellung bei den Behörden anzumelden ist und teilweise unter die Erlaubnispflicht fällt. Rekombinante Wachstumsfaktoren, also gentechnisch in Einzellern hergestellte Faktoren, enthalten zwar alle Zahlen der Rufnummer, aber es ist so als ob sie bestimmte Zahlenkombi- nationen mehr oder weniger zufällig aneinanderreihen. Nur einige wenige sind echte Treffer, manche andere könnten gänzlich unerwünschte Gesprächspartner oder Reaktionen auf den Plan rufen. Tatsächlich sind rekombinante Wachstumsfaktoren noch im experimentellen Sta- dium und die Kenntnisse von der benötigten Konzentration und der Wirkungskinetik sind bislang unvollständig. In Europa gibt es im Dentalmarkt noch keine Zulassung rekombinan- ter Faktoren, und im orthopädischen Bereich sind bereits Warnungen der FDA ausgegeben worden. Nebenbei sind die derzeitigen Providerkosten nicht praxistauglich.“ Ein Wort zum Schluss Der Ausflug in die Welt der gesteuerten Knochenregeneration zeigte noch einmal deutlich die Komplexität der Materie. Unzählige Reaktionen und Wechselwirkungen laufen dabei ab, viele Einzelmerkmale spielen eine Rolle und sind Teil eines einzigartigen Vorgangs, den sich die Natur perfekt ausgedacht hat. Die genauen Zusammenhänge und Abläufe zu erforschen und wissenschaftlich zu dokumentieren, wird Hersteller von Knochenersatzmaterial noch lange beschäftigen. Anwender können die Fortschritte und Entwicklungen in der Fachpresse miterleben und haben die Möglichkeit, sich auf Basis von klinischen Ergebnissen ein Bild von der Qualität des Knochenersatzmaterials zu machen – zum Wohle ihrer Patienten und im Hinblick auf eine stabile, sichere und ästhetisch hochwertige Langzeitversorgung.„Genauer hinschauen lohnt sich!“ Diese Devise wird auch in Zukunft Gültigkeit haben.

Seitenübersicht