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Premiumpartner2012

23 Dürr Dental – Hygiene- und Infektionsmanagement sich über unsere Hygienemaßnahmen und -vorschriften vor Ort informieren wollte. Redaktion: Unsere Hygienerichtlinien sind teilweise mehrere Jahre alt. Besteht nicht längst die Notwendigkeit einer Überar- beitung oder Ergänzung? Becker: Ich bin der Ansicht, dass vor allem die RKI-Empfeh- lung von 2006 zur Infektionsprävention in der Zahnmedizin sehr umfassend zu unserem Fachgebiet Stellung genommen hat und die Inhalte noch immer den aktuellen Stand des Wis- sens repräsentieren. In diesen Tagen hat das RKI eine Novelle der Empfehlungen zur Aufbereitung von Medizinprodukten veröffentlicht, die die älteren Empfehlungen aus dem Jahr 2001 ersetzt. Auch hier wird aktuell auf die RKI-Empfehlung zur Zahnmedizin Bezug genommen. Abgesehen davon gibt es auch noch weitere RKI-Empfehlungen mit Relevanz für die Zahn- heilkunde, z. B. zur Händedesinfektion und zur Flächendesinfektion. Die Aufbereitung von Medizinprodukten ist ein sehr schwieriges und aufwändiges Thema. Hier fordert der Gesetz- geber schon seit 2002 ein verpflichtendes Hygienemanagement für alle, die Medizinprodukte aufbereiten. Dies stellt wiederum komplexe Anforderungen an Zahnarztpraxen, die nicht leicht zu bewältigen sind. Dieses Hygienemanagement hat natürlich zur Folge, dass derVerwaltungs- aufwand für die Praxen weiter steigen wird – ein Spagat, den die Zahnärzte trotz steigenden Zeitdrucks und einer unzureichenden Vergütung auch künftig bewältigen müssen. Redaktion: In welchen Bereichen besteht Ihrer Ansicht nach noch Optimierungsbedarf? Becker: Ein Punkt, an dem aus meiner Sicht unverändert Optimierungsbedarf besteht, ist die Krankenhaushygiene. Jeder kennt die Meldungen in der Tagespresse über die hohe Anzahl im Krankenhaus erworbener so genannter nosokomialer Infektionen, die nach den aktuellen Abschätzungen auch zu Todesfällen führen. Dieses Problem betrifft aber nicht die Zahnmedizin, das möchte ich ausdrücklich beto- nen. Aus der zahnärztlichen Praxis sind derartige Fälle nicht bekannt geworden. Ganz im Gegenteil – aus meiner Zeit am Robert-Koch-Institut kann ich nur berichten, dass dort immer anerkannt wurde, welchen hohen Stellenwert Hygienemaßnahmen in deutschen Zahnarzt- praxen haben. Unser Berufsstand zeichnet sich hier durch Fachkompetenz und Fortbildungs- Univ.-Prof. Dr. med. dent. Jürgen Becker

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